Dienstag, 30. Januar 2007

Unleashed

Danny (Jet Li) wird von einem Kredithai (Bob Hoskins) wie ein Hund gehalten und erzogen. Wenn er von der Leine gelassen wird, ist er eine tödliche Kampfmaschine.
Nach einen Auto-Unfall steht Danny plötzlich allein da. Er wird von dem blinden Klavierstimmer Sam (Morgan Freeman) und dessen Adoptivtochter aufgenommen. Nach und nach entwickelt Danny einen eigenen Willen. Doch dann stellt sich heraus, daß sein ehemaliger "Halter" Bart den Unfall überlebt hat. Er will seinen "Kampfhund" zurück...

In diesem Film nach dem Drehbuch von Luc Besson kommt eigentlich jeder auf seinen Geschmack. Wunderbar choreographierte Kampfszenen und Dramatik, Komik, Romantik, Philosophie bilden eine schöne Balance.

Jet Li ist einfach niedlich, auch wenn er mir als Bösewicht in "Leathal Weapon 4" besser gefallen hat. Und er ist unglaublich schnell.

Den Film kann man sich in unregelmäßigen Abständen immer wieder mal ansehen! Als logische Konsequenz: Acht Sidekicks!



Mystic River

Auf besondere Empfehlung habe ich mir Clint Eastwoods "Mystic River" angesehen. Fand ihn leider etwas enttäuschend.

Die Freunde Jimmy, Dave und Sean wachsen im Arbeiterviertel von Boston auf. Ihre Wege trennen sich, als der 10jährige Dave von zwei Fremden entführt wird. Vier Tage lang ist er verschwunden, wird von den Fremden vergewaltigt, bis er sich schließlich befreien kann.
Jahre später führt ein Ereignis sie wieder zusammen: Jimmys (Sean Penn) 19-jährige Tochter wird ermordet. Der psychisch gestörte Dave (Tim Robbins), der in der gleichen Nacht blutbesudelt nach Hause kommt, wird von seiner Frau verdächtigt, die Tat begangen zu haben. Sean (Kevin Bacon) ist inzwischen Polizist und versucht den Mord aufzuklären. Der aufgebrachte Jimmy, der sich sowieso als Klein-Mafioso entpuppt, sinnt auf Rache.

Gutes Schauspieler-Kino, das streite ich nicht ab. Sean Penn und Tim Robbins haben ihre Oscars wohl schon verdient. Aber irgendwie kann ich einfach Hackfresse Penn nicht ausstehen. Und irgendwann gehen seine übertriebenen (?) Ausbrüche nur noch auf die Nerven.
Der Film hat für mich zu viele Längen. Die Ermittlungen im Mordfall ziehen sich erst endlos in die Länge und erfahren dann eine sehr plötzliche Wendung, die nicht so ganz nachvollziehbar ist (hätte einem guten Polizisten wesentlich früher auffallen müssen).
Dramaturgisch hätte ich's besser gefunden, wenn die Vorfälle aus der Kindheit während des Films in kurzen Rückblenden sich zu einem Puzzle zusammen gefügt hätten, statt gleich in den ersten 5 Minuten schnell abgehakt zu werden.
Und daß der eine den anderen nur aufgrund des vagen Gefühls der Ehefrau umbringt, halte ich auch für übertrieben.
Ach, und was sollte dieses "Eine Frau muß zu ihrem Mann halten, egal was passiert!"-Gedöns?

Naja, ich war jedenfalls eher enttäuscht. Aber man kann ihn sich durchaus mal ansehen und selbst ein Bild machen. Andere finden ihn hervorragend. Mag sein. Vielleicht war ich auch einfach zu müde, als ich ihn mir angesehen habe?


In China essen sie Hunde

Ich hatte schon einiges über den Film gehört, zumal der Titel ja doch recht auffällig ist. Trotzalledem war ich sehr positiv überrascht. Selten so gelacht bei einem Gangstermovie!

Der naive, gutmütige Arvid führt ein langweiliges Leben als Bankangestellter. An einem einzigen Tag ändert sich das alles schlagartig: Als er einen Kredit ablehnt, flippt der abgelehnte Kunde aus und überfällt die Bank. Arvid kann dies eher zufällig mit Hilfe eines Squash-Schlägers verhindern. Für kurze Zeit wird er Held des Tages. Aber zuhause angekommen, stellt er fest, daß seine Freundin ihn verlassen hat und sämtliches Inventar außer dem Fernseher, mitgenommen hat. Dann wird er auch noch von einer Rockband zusammengeschlagen, weil er den "armen Bankräuber" niedergeschlagen hat. Und schließlich kommt auch noch die angebliche Freundin des Bankräubers und macht Arvid die Hölle heiß, weil sie sich nun die künstliche Befruchtung nicht mehr leisten können, die sie von dem Bankraub finanzieren wollten.
Arvid beschließt, seinen Fehler wieder gut zu machen und wendet sich an seinen Bruder, zu dem er jahrelang keinen Kontakt hatte. Der Bruder ist ein Kleinganove und er hilft Arvid, gemeinsam mit seinen beiden etwas dümmlichen Hilfsköchen und einem russischen Schwarzarbeiter, einen Geldtransporter zu überfallen. Außerdem muß er auch noch den Bankräuber aus dem Gefängnis befreien.

Klingt alles nicht sooooo aufregend, ist aber irrsinnig witzig. Ich habe noch nie dermaßen lachen müssen, wenn in einem Film mal "aus Versehen" eine ganze Rockband erschossen wird. Oder wenn die ätzende Ex von Arvid versucht, auch noch den Fernseher abzuholen.
Am Anfang ist der Film etwas gewöhnungsbedürftig. Dänisch eben. Vor allem die Zwischenszenen aus der Kneipe, wo ein fremder Gast aus den USA eigentlich die Geschichte von Arvid erzählt, mutet etwas seltsam an. Aber letztendlich gibt es doch einen Sinn... oder auch nicht.

Wer jedenfalls makabren Humor mag und Sympathien für Loser hat, der kommt auf jeden Fall auf seine Kosten. Unbedingt mal ansehen!


King Arthur

Vorweg: Wer eine glaubhafte Verfilmung der Arthus-Sage erwartet, kann's gleich vergessen! - Die Produzenten machten damals Werbung damit, daß sie Arthus "entmystifiziert" hätten und in den "richtigen historischen Kontext" versetzt hätten. Ich kann nur sagen: Bullshit!

Der Lucius Artorius Castus, auf den sie sich beziehen, lebte 300 Jahre vorher. Er war auch nicht selbst Sarmater, sondern besiegte die Sarmater am Schwarzen Meer und stellte die Überlebenden unter sein Kommando. Also, ein bißchen mehr historische Recherche wäre schon angebracht gewesen.
Aber wer nun alles, was er über die Arthus-Sage gehört hat, vergessen kann, wer sich daran gewöhnen kann, daß Guinevere plötzlich eine Pikten-Amazone sein soll und Merlin ein Anführer der Pikten, der hat dann zumindest ein gut gemachtes Schlachtenfilmchen mit viel Schwert-Gebimmel, fliegenden Pfeilen und Speeren, und ansonsten einigen guten Schauspielern und wie üblich guter Musik von Hans Zimmer (u.a. mit Gesang von Clannad-Sängerin Máire Brennan).

Überrascht war ich, Til Schweiger in der Rolle eines Sachsen zu sehen. Ihn im Original-Ton auf Englisch sprechen zu hören, ist schon recht witzig. Clive Owen hat einfach Charisma. Keira Knightley als kämpferische Amazone gefiel mir auch gut. Und ich habe die ganze Zeit überlegt, woher ich den gutaussehenden Lancelot Ioan Gruffudd kenne, bis mr imdb verraten hat, daß das der "Dr. Reed" aus "Fantastic Four" ist.

Also, wer Filme wie "Gladiator", "Kingdom of Heaven", "Troja" und "Alexander" mag, der wird auch an diesem Film Gefallen finden.

Im Übrigen: Wer eine gute literarische Bearbeitung der Merlin- und Arthus-Sage haben will, der soll sich die entsprechenden Bücher von Mary Stewart besorgen.


SAW 3

Okay, ich habe mich aufgeopfert und vorab schon mal "Saw 3" angesehen. - Ich versuche jetzt noch, ihn zu verdauen...

Die Grausamkeiten diesmal noch brutaler als in Teil 1 & 2. Ein bißchen fehlte mir die psychologische Raffinesse, die vor allem Teil 1 (und andere Serienmörder-Filme wie beispielsweise "Seven") trotz der Brutalitäten so interessant machte. - Vielleicht liegt's aber auch daran, daß man inzwischen die Gedankengänge von Jigsaw recht gut nachvollziehen kann? Amanda - seine Gehilfin - kann's anscheinend nicht?
Ich persönlich fragte mich immer bei den Tests in den anderen Teilen: "Würde ich's tun?". - Das hat mir in Teil 3 etwas gefehlt, denn da war es keine Frage. Zumal aufgeklärt wird, daß die Opfer (auch in Teil 1 & 2) von vornherein eh keine Chance gehabt hätten. Das ist einfach nur fies!

Genervt hat mich in diesem Teil hauptsächlich der Haupt-"Probant", dessen Zögern ich nicht nachvollziehen konnte, auch wenn versucht wurde, es mit seiner Verbitterungzu zu erklären. Ich denke einfach, es ist ein großer Unterschied, einerseits jemandem den Tod zu wünschen, andererseits mit anzusehen, wie jemand bestialisch zu Tode gefoltert wird.

Und der Schluß war sehr enttäuschend. Oder hat der sich - nach allem, was er erlebt hat - wirklich so rein gar keine Gedanken darüber gemacht, warum die Frau so ein nettes "Halsband" trägt???

Wer nur eine Anhäufung von Brutalitäten sehen will, die jedem Inquisitor das Herz erfreut hätten, der kommt auf jeden Fall voll auf seine Kosten. Unter dieser Betrachtung topt er sogar noch Teil 1 & 2. Dafür läßt er in psychologischer Raffinesse und logischem Handlungsablauf (was sollte das mit der Polizistin am Anfang, über die dann überhaupt nichts mehr kam? Keine Polizei-Ermittlung???) etwas zu wünschen übrig.

Für mich im Vergleich zum sehr guten ersten und noch relativ guten zweiten Teil war der dritte eine große, übelerregende Enttäuschung.



Freitag, 26. Januar 2007

Dead or Alive

Hm, was soll man über solch einen Film großartig schreiben? Ein weiterer Versuch, ein Videospiel zu verfilmen. Ist die letzten Jahre anscheinend groß angesagt ("Doom", "Silent Hill" etc.)?

Wer Kampfsport-Filme mag, kann ihn sich anschauen. Wer das Spiel kennt und mag, sollte ihn sich vielleicht auch anschauen. Für Heteros gibt's auch viele gutaussehende Frauen, die gekonnt in knapper Bekleidung herum hüpfen. Für Frauen und Schwule gibt's leider weniger Augenweiden; hauptsächlich unansehnliche Muskelprotze. Julias Bruder Eric Roberts als Bösewicht sieht auch nicht gerade gut aus. Lediglich Matthew Marsden (nicht mit James verwandt) ist recht nett anzusehen; der spielt einen feigen, aber charmanten Einbrecher, der aber nicht kämpfen kann (dabei hat er im wahren Leben den schwarzen Gürtel in Taek Won Do).

Also, keine ausgefeilte Story, keine großartigen Dialoge, keine spannenden Überraschungen... - Aber das erwartet man ja auch nicht. Kann man sich mal schnell ansehen, ist nicht langweilig (wenn man Martial Arts mag), kann man dann auch gleich wieder vergessen.

Daß Bernd Eichinger das produziert hat, wundert allerdings ein wenig..



Sin City

Der Film noir ist wieder da! In Form eines bewegten Comics...

Die Verfilmung dieser drei Episoden von Frank Millers "Sin City" hat mich schwer beeindruckt, und das nicht nur, weil Quentin Tarantino als Gast-Regisseur mitwirkte; Robert Rodriguez hat schon selbst einige gute Filme ("From Dusk till Dawn", "Desperado"...) geliefert. Es ist ihm gelungen, den Charakter der Comics gut ins Filmische umzusetzen. Besonders interessant die Colorkey-Technik: Der Film wurde in Farbe gedreht, dann in schwarz-weiß konvertiert; nur bestimmte, besonders betonte Elemente wurden farbig gelassen.

Das schöne an Frank Millers Geschichten: Die Helden sind nie so 100%ig gut; sie unterscheiden sich nicht viel von den Bösen. Sieht man auch an Daredevil, Electra und den Batman-Folgen, die aus Millers Zeichenfeder stammen.

Der Film strotzt nur so vor Brutalität. Also eigentlich nichts für schwache Nerven. Doch durch den Comic-Charakter bleibt alles im erträglichen Bereich.

Sehr gut die drei Hauptdarsteller der jeweiligen Episoden: Bruce Willis, Mickey Rourke (den man kaum erkennt) und Clive Owen (der an einigen Stellen sehr, sehr interessant-lecker aussieht). Aber auch die Liste der Nebendarsteller kann sich sehen lassen: Jessica Alba (als Erotiktänzerin), Elijah 'Frodo' Wood (als kannibalistischer Killer), Josh Hartnett (ebenfalls Killer), Rutger Hauer, Alexis 'Rory G.' Bledel (als Prostituierte), Benicio del Toro ...

Für Comic-Fans ein unbedingtes MUSS. Aber auch für andere, die Tarantino und Rodriguez mögen, durchaus sehenswert.







Dienstag, 23. Januar 2007

Hard Candy

"Hard Candy", David Slades erster Kinofilm, wurde mir von einigen Kollegen empfohlen. Ich war leider etwas enttäuscht.

Die 14-jährige Hayley baggert im Internet-Chat den 32-jährigen Fotografen Jeff an. Sie treffen sich in einem Cafe und Jeff ist ganz angetan von der intelligenten, frühreifen Hayley. Sie überredet ihn (! nicht umgekehrt! Er will sie eigentlich abwimmeln), sie mit zu sich nach hause zu nehmen. Dort mixt sie ihm ein Betäubungsmittel in den Drink. Als Jeff wieder aufwacht, findet er sich gefesselt auf einem Stuhl vor und Hayley bezichtigt ihn der Pädophilie. Später bereitet sie noch alles für eine Kastation vor.
Am Ende treibt sie Jeff derart in den Wahnsinn, daß er sich freiwillig umbringt, indem er mit einer Schlinge um den Hals vom Dach springt...

*upps* Jetzt habe ich ja das Ende verraten! Aber ehrlich: War doch alles so doof und inszeniert, daß man's sich ja eh denken konnte. Schade! Die Thematik wäre sicherlich brisant und hätte ein gutes Kammerspiel hergeben können. Tat es aber nicht.

Am meisten störte mich, daß Pädophilie und Ephebophilie durcheinander geschmissen wurde. - Nicht, daß ich eines von beiden nun gutheißen will, aber man sollte schon genau sein: Pädophilie ist die sexuelle Anziehung zu noch nicht geschlechtsreifen Kindern. Meines Wissens würden sich Pädophile von so einem frühreifen Gör von vornherein abgeschreckt fühlen. - Ephebophile dagegen fühlen sich zu sehr wohl schon geschlechtsreifen, aber eben noch nicht vollends erwachsenen Kindern hingezogen.
Wenn man sich nun vor Augen führt, daß in früherer Zeit 14-jährige Mädchen im besten Heiratsalter waren... Wenn man bedenkt, daß 90% der 14-jährigen Mädchen ohne Bedenken sofort mit Brad Pitt, Justin Timberlake oder Robin Williams ins Bett springen würden... Wenn ich mich so umsehe, wieviele 20+jährige Typen von 14-jährigen Mädchen angebaggert und angeschwärmt werden... Wenn ich sehe, daß Mädchen mit 14/15 Jahren ihre Model-Karriere starten und dadurch der Traum vieler Heteromänner werden... - Also, ich will sicher kein Plädoyer für Ephebophilie halten, denn für mich persönlich werden erst Männer ab Mitte 20 interessant, aber irgendwie kann ich das angeblich so "schreckliche und krankhafte" Verhalten, daß die Göre diesem Hayley vorwirft, nicht so recht nachvollziehen. Die kann in mir irgendwie kein "Opfer-Mitleid" wecken, vor allem nachdem im ganzen Film ihre Motive nicht wirklich klar werden (selbst wurde sie wohl nicht mißbraucht. Angeblich ihre Freundin, die dann aber doch nicht ihre Freundin war!?). Eher noch ist sie für mich im Film der monsterhafte Täter.

Völlig an den Haaren herbei gezogen dann noch die Tatsache, daß der Typ sich 2x befreien kann. Und jedesmal wird er wieder von dem Mädchen überwältigt? - Jaja, schon klar....

Und der Schluß? Sie treibt ihn in den Selbstmord, in dem sie droht, die Liebe seines Lebens über seine Pädophilie aufzuklären? --- Diese Liebe ist ebenfalls 32 Jahre alt. Wie kann sie die Liebe seines Lebens sein, wenn er doch pädophil sein soll? Und wieso sollte er sich umbringen, damit sie nichts über ihn herausfindet? Wenn er doch tot ist, hat er ja auch nichts mehr davon.

Also, alles in allem etwas konfus und unlogisch. Leidlich spannend immerhin. Aber wer ein gutes Kammerspiel in diesem Sinne haben will, der soll sich lieber "Extremities" mit Farrah Fawcett oder das fantastische Spiel von Sigourney Weaver und Ben Kingsley in "Der Tod und das Mädchen" von Polanski (übrigens, wenn wir schon bei Ephebophilie sind...) ansehen.

Samstag, 20. Januar 2007

Be cool

10 Jahre hat es gedauert, bis die Fortsetzung von "Schnappt Shorty" in die Kinos kam. Diesmal will der Krediteintreiber Chili (John Travolta) ins Musikgeschäft einsteigen. Zur Seite steht ihm dabei Uma Thurman als Erbin eines verschuldeten Platten-Labels. Wie im Filmgeschäft, so hat auch die Welt der Musikproduzenten anscheinend große Ähnlichkeit mit der Mafia-Welt. Und so bekommt es Chili nicht nur mit einem nicht gerade zimperlichen Konkurrenten (Harvey Keitel) zu tun, sondern auch gleich noch mit Gangsterrappern (herrlich: Cedric the Entertainer) und der Russenmafia.

Nicht ganz der Kult wie "Schnappt Shorty", aber doch ganz nett anzusehen. Immer wieder entdeckt man Anspielungen. Der beinahe schon obligatorische Tanz Travolta/Thurman ist etwas überflüssig ("Pulp Fiction" war einfach einmalig!) und die wieder auftauchende Balkonszene ebenfalls. Dafür gibt's viele Gastauftritte (Steven Tyler / Aerosmith, Black Eyed Peas, Sergio Mendes usw.). Und allein schon Dwayne "The Rock" Johnson als etwas dümmlicher, aber vor allem schwuler Bodyguard, der unbedingt Schauspieler werden will, macht den Film sehenswert!


Wer das oberdämliche und deshalb extrem lustige Musikvideo von The Rock sehen will, klickt hier.

Lucky # Slevin

Slevin Kelevra gerät aufgrund von Verwechslungen in die Fehde zweier rivalisierender Gangsterbosse (wunderbar gespielt von Morgan Freeman und Ben Kingsley). Ein Profi-Killer namens "Mr. Goodcat" hat auch seine Finger im Spiel. Dazu noch Lucy Liu als Slevins Nachbarin...

Ich kann nicht verstehen, daß dieser Film aus dem Jahr 2006 nicht in unseren Kinos lief. Ist direkt auf DVD erschienen. Und nur durch Zufall - weil mich die Besetzungsliste interessiert hat - bin ich darüber gestolpert. Wäre das nicht passiert, hätte ich einen sehr guten Film versäumt. Seit "Pulp Fiction" und "Die üblichen Verdächtigen" habe ich kein so interessantes und witziges Gangstermovie mehr gesehen.

Die Dialoge sind teilweise zum schreien komisch, vor allem wenn sie manchmal bis ins Absurde gesteigert werden. Deshalb nach Möglichkeit auf Englisch ansehen, auch wenn der schnelle Schlagabtausch - wie bei mir - manchmal an die Grenzen der Verständlichkeit stößt (kleines Manko der DVD: Untertitel gibt's nur auf Deutsch).
Josh Hartnett als Opfer der Verwechslung nimmt dennoch alles ziemlich gelassen hin (angeblich "leidet" er unter dem Zustand der Ataraxie). Netterweise muß er auch mindestens eine Viertelstunde lang nur mit einem Handtuch um die Hüften herumlaufen. Und Bruce Willis als obercooler Profikiller einfach wieder phantastisch.

Und unbedingt auf der DVD noch die "Deleted Scenes" anschauen!!!

Drehbuch, Darsteller, Regie, Dialoge ---- alles 1A. Erreicht zwar nicht ganz den Kult-Status von "Pulp Fiction", aber weil ich ihn mir gern noch etliche Male ansehen könnte, gibt's volle neun Auftragskiller!




Thank You for Smoking

Ich hatte wahrscheinlich zu viel erwartet, deswegen war ich etwas enttäuscht von dieser Satire aus dem Jahr 2005.

Nick Naylor ist Lobbyist der Tabak-Industrie. Er hat kein Gewissen und seine Kunst besteht darin, seinen Gegnern die Wort im Munde zu verdrehen, um sie schlecht dastehen zu lassen. Sein neuester Gegner ist ein Senator (schön gespielt von Felicity-Huffman-Eheman William H. Macy), der auf jeder Zigarettenschachtel einen Totenkopf mit der Aufschrift "Poison" (Gift) abgedruckt haben möchte. [Witzig an dieser Stelle, aber leider aus dem Film herausgeschnitten: Ein Designer der Tabakindustrie macht sich schon Gedanken darüber, wie der Totenkopf aussehen könnte, und hat ein Totenkopf-Smiley entworfen. Sah schon lustig aus!]

Interessant ist es schon mal hinter die Kulissen der PR-Spezialisten und Lobbyisten zu spitzeln. Aber mir war die Satire letztendlich doch nicht satirisch genug. Mich - als Raucher - hat extrem gestört: Auch wenn Nick Naylor eigentlich der "Held" der Geschichte ist, so wird immer wieder vermittelt, daß er ein schlechtes Gewissen haben müßte; weil Rauchen (und damit auch die Raucher) ja in Wahrheit böse, bäh!, schlecht ist. - Diese Raucherdiskriminierung, die sich in letzter Zeit ja auch in Deutschland breit macht, geht mir sowas von auf die Nerven.

Da hätten die Filmemacher für eine richtige Satire klarer Stellung beziehen müssen: Entweder das Rauchen ebenfalls total verteufeln oder die militanten Raucher-Gegner absolut lächerlich machen. Stattdessen von jedem nur ein bißchen reicht nicht. Deshalb durchschnittliche fünf Fluppen:




Freitag, 19. Januar 2007

Freddy vs. Jason

"Nettes" Crossover aus "Nightmare on Elm Street" (demzufolge Teil 7) und "Freitag, der 13." (eigentlich Teil 11) aus dem Jahr 2003.

Freddy Krueger langweilt sich mittlerweile in der Hölle. Die Erwachsenen verleugnen ihn, so daß die Kinder aus der Elm Street ihn gar nicht erst kennen, und demzufolge keine Angst mehr vor ihm haben. Freddy schmiedet den Plan, Jason Voorhees (eben aus "Freitag, der 13.") zum Leben zu erwecken und auf die Kinder der Elm Street los zu lassen. Dieser macht sich gleich an seine Schnippel-Arbeit und schon fällt unter den Erwachsenen der Verdacht auf Freddy Krueger. - Und damit ist der Grundstein gelegt, daß die Kinder der Elm Street wieder von Freddy Krueger hören, so daß er sie baldigst wieder persönlich in ihren Träumen heimsuchen kann.
Nur ärgerlich für Freddy, daß Jason gemeinerweise einfach nicht mit dem Macheten-Gefuchtel aufhören will und sie sich nun in die Quere kommen. Also muß er versuchen, Jason irgendwie in einen Traumzustand zu versetzen, damit er ihn wieder in die Hölle schicken kann. Blöd nur, daß unser Eishockey-Fan nun scheinbar vor so rein gar nichts Angst hat...

Also, ich mag ja das Ringelhemdchen! Der ist immer so einfallsreich und hat 'nen netten makabren Humor. Jason dagegen finde ich eher langweilig. Der Dummbaddel kriegt einfach sein Maul nicht auf! Und immer nur mit der Machete rumfuchteln oder seine rohen Kräfte demonstrieren, das ist auf Dauer nicht so unterhaltsam. Aber wenn sie sich dann gegenseitig aufs Korn nehmen, das ist doch ganz nett mitanzusehen.

Für 2008 ist die Fortsetzung des Crossovers geplant (zwischendurch gibt's noch den "richtigen" Teil 11 von "Freitag, 13."). Zu den drei Endungen (1. Jason gewinnt; 2. Freddy gewinn; 3. unentschieden - Ich verrate nicht, welche genommen wurde!) war noch eine weitere geplant, die mit Pinhead aus "Hellraiser" hätte enden sollen. Hat wohl aber das Budget überschritten. Schade! Pinhead finde ich total cool! - Geplant ist nun, daß auch in der Fortsetzung dann noch Mike Myers aus "Halloween" hinzukommt. Na, warten wir's mal ab. Bei Teil 25 haben wir wohl alle Film-Bösewichter beeinander?

Jedenfalls für Horror-Freunde und Fans sicher sehenswert. Deshalb sieben blitzende Messerchen:


Donnerstag, 18. Januar 2007

Michael Bay's Texas Chainsaw Massacre

Michael Bay's Remake des Horror-Klassikers von 1974.

Punktabzug wegen typischer Horrorfilm-Defizite:

- Nochmal: Horrorfilme, in denen im entscheidenden Augenblick das Auto nicht anspringt, sind schon mal grundsätzlich als schlecht einzustufen!

- Horrorfilme, bei denen das Auto dann doch endlich anspringt, aber beim Losfahren alle vier Reifen abfallen, bekommen einen Pluspunkt!

- Merke: Wenn Du es schaffst, den Bösewicht schon halbwegs zu besiegen, dann renn nicht davon, sondern mach ihm endgültig den Garaus!

- Merke weiterhin: Ist der Bösewicht abgelenkt und Du hast die Auswahl, ihn

a) mit einer Kettensäge
b) mit herumliegenden Holzbalken
c) mit den bloßen Fäusten zu traktieren

dann wähle keinesfalls c)

- Merke: Mit Kettensägen sägt man Holz. Wenn also mal ein Typ mit einer Kettensäge hinter Dir her ist, dann ist das denkbar ungünstigste Versteck eine Holzhütte!

Ansonsten war er aber schon recht spannend. Also trotz etlicher Defizite und typischer Horrorunlogik immer noch fünf Liter Motoröl:


Nun warte ich darauf, daß ich das Original von 1974 in der unzensierten Fassung bekomme.

Und es ist ganz interessant, sich mal die Geschichte von Ed Gein anzusehen. Ich hatte keine Ahnung, daß dieser real existierende Serienkiller schon als Vorlage für "Norman Bates" (in Psycho) und für "Buffalo Bill" (in "Das Schweigen der Lämmer") diente.

Tango (Carlos Saura)

Von Kritikern größtenteils gelobt, von der breiten Masse (wie ich in den Rezensionen von Amango und Amazon lesen konnte) als furchtbar schlecht hingestellt. --- Ich verstehe beide!

Wer nur einen unterhaltsamen Tanzfilm sehen will, sollte einfach die Finger davon (und von anderen Saura-Filmen) lassen. Wer nichts über die Geschichte Argentiniens weiß (Sturz Perons, militärische Unruhen in den 70ern - dazu Parallelen zum spanischen Franco-Regime), versteht schon einen Teil der Handlung nicht. - Wobei das noch zu verschmerzen wäre. - Wer nicht mit der Geschichte des argentinischen Tangos wenigstens ansatzweise vertraut ist, wird die Tanzszenen auch nicht unbedingt verstehen.
Wer aber den Unterschied zwischen einer gut gefilmten und einer schlecht gefilmten Tanz-Szene erkennt (und als ehemaliger Tanz-Fotograf kann Saura das unbestreitbar!!!), wer den argentinischen Tango mag, und wer dazu noch die künstlerischen Kulissen und hervorragende Beleuchtung zu schätzen weiß, der wird an diesem Film seine Freude haben.

Die Handlung? - Ein Regisseur soll eine Tango-Bühnenshow/Theaterstück auf die Beine stellen. Eine der Hauptrollen ist seine Ex-Frau, die jetzt mit dem Haupttänzer verbandelt ist; die andere weibliche Hauptrolle wird seine neue Freundin, die aber von ihrem Ex - einem Mafioso und dem Geldgeber des Stücks - nicht gehen gelassen wird.
Erzählung, Handlung und Inszenierung vermischen sich dabei immer wieder, so daß Realität und getanzte Fiktion nahtlos ineinander übergehen. Wie in den Spiegeln auf der Bühne reflektieren die Tanzszenen die Gefühle und Empfindungen der Figuren - und umgekehrt.

Wegen der Choreographie, Fotographie, Kulisse und Beleuchtung hätte ich den Film gern im Kino gesehen. Andererseits hat die DVD den Vorteil, daß man zu den liebsten Stellen vor und zurück springen kann.

Die Tanzszenen selbst werden nie langweilig. Zum einen wegen der 1000 Unterarten des Tangos (anfangs mehr Tango de Salon bis zum Tango de Fantasia), zum anderen wegen der Konstellationen: alter Maestro/ junge Dame, ältere Diva / Nachwuchstänzer, Frau/Frau, Mann/Mann, usw.

Kein Film für die breite Masse. Aber für poetische Stunden und poetische Seelen...



Die Stunde des Jägers

Vielversprechend, aber umso enttäuschender war "Die Stunde des Jägers". - Obwohl schon etwas älter (2003) und mit doch eher namhaften Schauspielern wie Tommy Lee Jones und Benicio del Toro, kannte ich ihn nicht... und hatte auch nicht viel dabei versäumt.

Auch wieder ein Film, der mich an "Rambo" erinnerte, wobei der im Vergleich zu "Hunted" um Klassen besser war. - Benicio spielt einen durchgeknallten Ex-Elite-Soldaten, der auf diverse Menschen Jagd macht. Tommy Lee Jones seinen ehemaligen Ausbilder, der vom FBI reaktiviert wird, um ihn zu fangen.
Eigentlich klingt die Geschichte nicht schlecht und hätte einen guten Film abgegeben können. Es scheitert allerdings zum einen am Drehbuch, zum anderen an der Fehlbesetzung Tommy Lee Jones.
Das Drehbuch weist etliche Mängel auf. So wird nicht wirklich klar, warum der ach so eiskalte Killer nicht eine der 27.000 Möglichkeiten nutzt, um seinem Jäger den Garaus zu machen. Immer wieder kommt es zu Zweikämpfen zwischen den beiden angeblichen Profi-Nahkämpfern (die sehen eher unbeholfen nach Wirtshausschlägerei aus!) und immer wieder zögert der Killer, um dem "Jäger" eine weitere Chance zu geben. (Hätte er gleich die erste Chance genutzt, wäre der Film nur 10 Minuten lang gewesen!) --- Die Charaktere lassen zu wünschen übrig. Ein Ausbilder bei der Army, der selbst aber nicht zur Army gehört und noch nie im Leben jemanden getötet hat, soll Elite-Soldaten das schnelle Töten im Nahkampf beibringen? Na, wer's glaubt...
Aber der größte Flop des Films ist wirklich Tommy Lee Jones, den ich in anderen Filmen durchaus schätze. Aber wie er hechelnd und japsend durch die Gegend rennt, tut er einem wirklich leid. Das soll ein Mitt-Fünfziger durchtrainierter Ex-Nahkampfausbilder sein??? Da würden mir spontan mindestens 50 bessere Kandidaten einfallen.

Also, man kann ihn sich mal ansehen, wenn einem langweilig ist. Spannung ist sicherlich vorhanden. Ein zweites Mal muß ich ihn aber nicht sehen. Wohlwollende fünf Nahkämpfer:



Wilderness

"Wilderness" und stammt aus dem Jahr 2006. Also doch recht neu. Aber ich hatte noch nie was davon gehört.

Eine Mischung aus "Deliverance", "Herr der Fliegen", "Rambo" und "10 kleine Negerlein". --- Acht Jungs aus einem Erziehungsheim drangsalieren einen Mit-Insassen, bis der sich schließlich das Leben nimmt. Zur Strafe werden die Jungs zu einer Art Survival-Training auf eine verlassene Insel geschickt. Und das "Survival" ist wortwörtlich zu verstehen, als ein Irrer beginnt, Jagd auf sie zu machen und einen nach dem anderen niedermetzelt.

Insgesamt nicht gerade aufregend neu, recht blutrünstig, manchmal doch etwas unrealistisch (vor allem, weil sie sich immer wieder trennen und auf Solo-Tour gehen), aber insgesamt doch recht spannend, gute Charaktere, unverbrauchte (schon wieder!) Gesichter und netter britischer Akzent (wenn man sich's im Originalton ansieht). Für Genre-Liebhaber auf jeden Fall sehenswert.


The Covenant - Der Pakt

Diese männliche Version von "Charmed" hat überall eher negative Kritiken bekommen. Ich fand ihn gar nicht so übel.

Vier Jungs mit übernatürlichen Kräften sind die Stars auf einem Elite-Internat. Mit ihrem 18. Geburtstag, der bevor steht, werden ihre Kräfte noch weiter wachsen. Doch dann kommt ein Neuer an die Schule, der ebenfalls über Hexenkräfte verfügt; und der will ihnen ihre Kräfte rauben.


Keine aufsehenerregende Story. Das Ende vorhersehbar. Der Showdown hätte etwas abwechslungsreicher sein können.

Aber im Großen und Ganzen kann man ihn sich durchaus mal ansehen, wenn man Fantasy und Übernatürliches mag. Einige nette Special-Effects dabei (vor allem die Szene mit dem zerlegten Auto). Unverbrauchte Schauspieler, die sich netterweise auch öfter mal spärlich bekleidet zeigen. Insgesamt kurzweilig. Und deshalb sechs Harry Potters:





The Grudge

Hm, naja... Lebt weniger von gruseligen Spannungselementen, mehr von Schrecksekunden. Und auch wenn man bei Gruselfilmen ja immer damit rechnet "Gleich passiert was! Gleich passiert was!", bin ich einige Male doch erschrocken.

Insgesamt ein passabler Gruselfilm ("Horror" möchte ich es nicht nennen), der dank Sarah Michelle Gellar schon mal sehenswert ist (auch wenn ich mich nie daran gewöhnen kann, daß die nicht einfach alle Bösewichter, Geister und sonstiges nach Buffy-Manier ordentlich verdrischt!). Die Zeitsprünge etwas verwirrend und eigentlich unnötig. Aber ich habe den Rest des Tages immer wieder über meine rechte Schulter gespäht...

Das Mädel mit dem Auge erinnert schon sehr stark an die haarige Tussi in "The Ring". Wahrscheinlich ist - wie dort - das japanische Original auch besser. "Ju on - Der Fluch" steht dementsprechend auch schon auf meiner Amango-Wunschliste.



Tim Burtons Corpse Bride

Victor (gesprochen von Johnny Depp), der Sohn eines reichen Kaufmanns, soll Victoria, die Tochter verarmter Adeliger, in einer Vernunftehe heiraten. Aber die beiden verlieben sich auf den ersten Blick ineinander. - Schön und gut, soweit. Doch Victor stellt sich bei der Hochzeitsprobe recht dämlich an und wird vom Pfarrer (der altehrwürdige Christopher Lee!) zum Üben weggeschickt. Im Wald übt Victor für sich allein und steckt dabei den Ringer einem vermeintlichen Ast an, der sich aber als knochiger Finger einer Leiche (Helena Bonham Carter) entpuppt. Die nimmt ihn als ihren Ehemann prompt mit ins (recht lustige!) Totenreich...
Ach, ich liebe einfach Tim Burtons Filme durch die Reihe. Hätte mir auch die "Hochzeit mit einer Leiche" zu gern schon zu Jahresbeginn im Kino angesehen, wenn er denn auf Englisch gelaufen wäre. Gerade bei solchen Animationsfilmen, bei denen die animierten Charakteren oft ihren Originalsprechern angepaßt sind, finde ich's Pflicht, sich den Film im Original zu sehen.

Einziger Schwachpunkt für mich: Die eingebauten Musikszenen nerven teilweise (wenn auch perfekt animiert).



Der König von Narnia

Wer seine Phantasie behalten mag, nachdem er die Bücher von Lewis gelesen hat, sollte auf den Film verzichten. Ich habe sie wohl vor ca. 30 Jahren mal gelesen, kann mich aber nicht mehr an die Handlung erinnern.

Der Film mußte leider öfter für einen Vergleich mit "Herr der Ringe" herhalten, nicht zuletzt wegen der Bekanntschaft zwischen Tolkien und Lewis. Da zieht "Narnia" (aber nur der Film!) natürlich den Kürzeren. Aber wer sich mal wieder ein nettes, kindgerechtes Märchen ansehen will, ist mit diesem Film durchaus gut bedient. Gerade richtig für lange Winterabende.



Black Christmas (1974)

Schema F: Killer nistet sich zur Weihnachtszeit auf dem Dachboden eines Sorority-Hauses ein. Nervt die Bewohnerinnen mit seltsamen Anrufen. Geht dann dazu über, die Anzahl der Mädels zu dezimieren.

Die 70er Jahre haben einige recht gute Horrorfilme hervorgebracht. Der hier gehört für mich nicht dazu. - Wahrscheinlich regen sich jetzt gleich wieder einige auf und wollen mir was von "Kultklassiker" und "neuen visuellen Darstellungen" erzählen, die andere Filme wie "Halloween" etc. geprägt hätten (Vergeßt es! Das gab's alles schon Jahre früher. Schaut Euch einfach mal wieder Hitchcock-Filme an!); das ist schön für Euch, wenn Ihr diesem Schrott doch noch etwas Positives abgewinnen könnt.

Die Story ist einfach lahm. Die Effekte weder gruselig noch spannend. Die Schauspieler grottenschlecht. Die Handlung voll logischer Lücken. Und wenn ich nicht die Zusammenfassung des Remakes geschrieben hätte, wüßte ich gar nicht genau, warum dieser Typ eigentlich auf dem Dachboden lauert. Die penetrante Geschichte um Abtreibung und die Obszönitäten waren in den 70ern vielleicht noch provokativ; heutzutage nur noch lästig.

Immerhin fast schon originell: Die deutsche Synchronisation! In der Regel sehe ich mir die Filme im Original + englischem Untertitel an; diesmal gab's nur deutschen Untertitel als Option. Da war ich des öfteren verwirrt, weil da was ganz anderes übersetzt wurde als ich verstanden hatte. Ich habe mehrmals zurückgespult und die gleiche Szene nochmal in deutscher Sprache angesehen. --- Schon allein die Tatsache, daß Sorority (also das weibliche Gegenstück zu einer Fraternity = einer Studentenverbindung) permanent mit "Schwesternheim" (!!!) übersetzt wurde, ließ mir das Blut in den Adern gefrieren. Oder beispielsweise steht die Hauptakteurin im Treppenhaus und ruft nach ihren Freundinnen: "Barb! Phyl! Can you hear me? Can you hear me?"; das wird mal locker vom Hocker übersetzt mit: "Barb! Phyl! Der Mörder ist im Haus!!!"

Von diesen netten Synchronisationsspielereien mal abgesehen, habe ich mich jedenfalls bei einem angeblichen Thriller/Horrorfilm selten so gelangweilt. Das Remake soll zwar einige nette Splatter-Elemente bieten und zumindest die Hintergründe des Killers stärker beleuchten, aber ansonsten auch nicht viel besser sein. Na, vielleicht beurteile ich das demnächst noch selbst.

Aber irgendwas muß wohl dran sein, darum wenigstens gnädiges vier mal Telefonbimmeln:





Familie Stone

Wieder ein nettes Filmchen für lange, dunkle Winterabende. Sarah Jessica Parker mal als verklemmte Business-Zicke, die einem ziemlich leid tun kann, als sie in eine recht lockere Familie verschleppt wird. Luke Wilson und Dermot Mulroney fürs Auge. Diane Keaton für die schauspielerische Leistung. Tyrone Giordano & Brian J. White als Quoten-Schwulenpärchen. Erinnerte mich sehr an "Während Du schliefst" (wobei Sandra natürlich viel liebreizender ist als Sarah). War natürlich auch alles vorhersehbar. Aber zur Weihnachtszeit mal ansehen ist okay.



High Tension

Ab und zu zieht's mich hin zu Horror-Splatter-Filmen. Danach reicht's mir dann auch schon wieder für 'ne Weile. - Nicht, weil's mir zu viel Gewalt wäre (naja, für zart-besaitete Gemüter ist dieser Film sicher nichts), sondern weil sie mir - mit seltenen Ausnahmen - einfach zu doof sind.

Merke: Horror-Filme, bei denen im entscheidenden Moment das Auto nicht anspringt, sind schon mal grundsätzlich als schlecht einzustufen!!!

Die Idee (Auflösung am Schluß) an sich ist nicht schlecht, aber insgesamt einfach voller Logik-Fehler. Der Sinnlosigkeit in der ersten Stunde (Warum tut die Tusse nix und schaut immer bloß zu, wie die anderen abgeschlachtet werden? Warum zieht der Tankwart nicht gleich die Knarre? Woher nimmt die den Nerv, sich noch seelenruhig auf der Tankstellentoilette zu waschen? usw.) bekommt dann zwar nach der großen Überraschung doch noch irgendwie "Sinn", dafür eröffnen sich aber 1000 neue Fragen. Auch wenn man sich das Ganze nochmal von vorn anschauen würde, bleibt vieles sinnleer und unlogisch.

Keine Ahnung, warum dieser Film auf diversen Horror- und Fantasy-Festivals Preise abgesahnt hat. Das verstehen wohl nur eingefleischte Splatterfans, denen es um die reine Darstellung von Gewalt geht, ohne Sinn und Logik zu hinterfragen. Weil es diesen Zweck dann doch 100%ig erfüllt, immerhin noch:



King Kong

Dank Amango habe ich mir nun auch endlich ein Bild von Peter 'Hobbit' Jackson's Remake des Affenklassikers "King Kong" machen können. Der war mir damals mit 180 Minuten einfach viiiiel zu lang, um ihn mir im Kino anzusehen. DVD war noch länger, aber da kann man wenigstens mal auf Pause drücken (oder ihn sich in zwei Etappen ansehen).

Bei Remakes habe ich schon mal die Grundeinstellung: "Muß schlecht sein!" - aber sooo schlecht fand ich ihn gar nicht. Das Intro (zum Teil wirklich überflüssige Figuren wurden da vorgestellt) viel zu lang; ebenso die Überfahrt. Ein Stündchen weniger hätten dem Film ganz gut getan, denke ich.

Die Dinos waren ein bißchen zu viel Anleihen bei Jurassic Park (im Original gab's die zwar auch, aber die Szenen wurden meines Wissens heraus geschnitten), wobei ich den Kampf zwischen Kong und den drei T-Rex doch recht amüsant fand. Und die 30 Tonnen schweren Brontosaurier, die wie junge Gazellen durch die Gegend hüpfen, fand ich auch eher belustigend. - Überhaupt sehe ich den Film inzwischen eher als Romantik-Komödie. Ob das von Jackson wirklich so beabsichtigt war? Vielleicht..

Beim Original hat meine Sympathie uneingeschränkt dem einsamen, gequältem, verliebten Affen gegolten. Das hat mir Jackson ebenfalls recht gut vermittelt, auch wenn ich vorher meine Bedenken hatte, er könne sich auf gruselige Effekthascherei beschränken. Anfangs wirkten Kong und die "weiße Frau" zwar eher wie ein zänkisches altes Ehepaar, aber schließlich siegte doch die Romantik. Na, dann ein *seufz* an dieser Stelle.

Die Special-Effects ließen leider stellenweise zu wünschen übrig, vor allem das eindeutige Püppchen in Kongs Pfote. - Heute noch genauso unnatürlich wie 1933. Damals war's noch charmant; heute? Vielleicht aber auch dies eine nett-gemeinte Remineszenz an die Vorlage?

Das größte Manko auf jeden Fall die Überüberüberlänge. Hollywood goes Bollywood? Aber daheim gemütlich auf dem Sofa kann man sich's wirklich anschauen.

Meine beiden liebsten Szenen:

1.

Anfangs, als der Filmproduzent (Jack Black - man wartet während des ganzen Films darauf, daß er endlich krepiert, aber er tut's einfach nicht!) und sein Assistent im Taxi flüchten, diskutieren sie darüber, wer die Hauptrolle in ihrem Film übernehmen könnte, nachdem die ursprüngliche Schauspielerin abgesprungen ist. - Man beachte: Der Film spielt 1933!

Assistent: Du brauchst ein Mädchen, das in Maureens Kostüm paßt.
Produzent: Fay hat Größe 36!
Assistent: Ja, das hat sie, aber sie dreht momentan mit R.K.O.
Produzent: Cooper, hä? - Das hätte ich mir denken können!

Okay, ich schätze, daß 98% der deutschen Zuschauer den Gag nicht verstanden haben...

2.

Als die Rettungsmission zum ersten Mal auf die riesigen Fußstapfen von King Kong trifft. - Alle starren auf die Abdrücke im Boden.
Einer sagt: "Nur eine Kreatur ist fähig, so einen großen Fußabdruck zu hinterlassen!"
[Alle starren ihn erwartungsvoll an. Die Musik steigert sich dramatisch.]
Er: "Der sagenumwobene Schneemensch!"

Wie gesagt: Schon recht lustig, dieser Film. Hat natürlich nicht den Charme des Originals, aber man kann ihn sich durchaus ansehen. Deshalb sechs Schimpansen:




Wallace & Gromit

Was habe ich mich auf diese DVD gefreut! - Ich sah mir den Film extra nicht im Kino an, weil ich ihn auf Englisch sehen wollte. Außerdem sind die Extras auf der DVD bei solchen Filmen immer recht nett.

Also, Wallace - den Käse-liebenden Erfinder, der aber ansonsten nicht gerade der Hellste ist - und seinen Hund Gromit - viel schlauer! - muß man einfach kennen und lieben!

In diesem abendfüllendem Spielfilm betreiben sie einen humane Schädlingsbekämpfungsfirma (die Häschen sind ja soooo goldig!) und müssen schließlich den Kampf mit einem Riesenkaninchen aufnehmen.

Lustig, süß, spannend... Da kommt keinen Moment Langeweile auf. Und ich werde mir den Film sicher noch einige Male ansehen, weil man immer wieder neue lustige Kleinigkeiten entdeckt.

Unbedingt empfehlenswert!