Donnerstag, 18. Januar 2007

Black Christmas (1974)

Schema F: Killer nistet sich zur Weihnachtszeit auf dem Dachboden eines Sorority-Hauses ein. Nervt die Bewohnerinnen mit seltsamen Anrufen. Geht dann dazu über, die Anzahl der Mädels zu dezimieren.

Die 70er Jahre haben einige recht gute Horrorfilme hervorgebracht. Der hier gehört für mich nicht dazu. - Wahrscheinlich regen sich jetzt gleich wieder einige auf und wollen mir was von "Kultklassiker" und "neuen visuellen Darstellungen" erzählen, die andere Filme wie "Halloween" etc. geprägt hätten (Vergeßt es! Das gab's alles schon Jahre früher. Schaut Euch einfach mal wieder Hitchcock-Filme an!); das ist schön für Euch, wenn Ihr diesem Schrott doch noch etwas Positives abgewinnen könnt.

Die Story ist einfach lahm. Die Effekte weder gruselig noch spannend. Die Schauspieler grottenschlecht. Die Handlung voll logischer Lücken. Und wenn ich nicht die Zusammenfassung des Remakes geschrieben hätte, wüßte ich gar nicht genau, warum dieser Typ eigentlich auf dem Dachboden lauert. Die penetrante Geschichte um Abtreibung und die Obszönitäten waren in den 70ern vielleicht noch provokativ; heutzutage nur noch lästig.

Immerhin fast schon originell: Die deutsche Synchronisation! In der Regel sehe ich mir die Filme im Original + englischem Untertitel an; diesmal gab's nur deutschen Untertitel als Option. Da war ich des öfteren verwirrt, weil da was ganz anderes übersetzt wurde als ich verstanden hatte. Ich habe mehrmals zurückgespult und die gleiche Szene nochmal in deutscher Sprache angesehen. --- Schon allein die Tatsache, daß Sorority (also das weibliche Gegenstück zu einer Fraternity = einer Studentenverbindung) permanent mit "Schwesternheim" (!!!) übersetzt wurde, ließ mir das Blut in den Adern gefrieren. Oder beispielsweise steht die Hauptakteurin im Treppenhaus und ruft nach ihren Freundinnen: "Barb! Phyl! Can you hear me? Can you hear me?"; das wird mal locker vom Hocker übersetzt mit: "Barb! Phyl! Der Mörder ist im Haus!!!"

Von diesen netten Synchronisationsspielereien mal abgesehen, habe ich mich jedenfalls bei einem angeblichen Thriller/Horrorfilm selten so gelangweilt. Das Remake soll zwar einige nette Splatter-Elemente bieten und zumindest die Hintergründe des Killers stärker beleuchten, aber ansonsten auch nicht viel besser sein. Na, vielleicht beurteile ich das demnächst noch selbst.

Aber irgendwas muß wohl dran sein, darum wenigstens gnädiges vier mal Telefonbimmeln:





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