Donnerstag, 18. Januar 2007

Hostel

Nicht soooo grauenvoll wie befürchtet. Hardcore-Slasher-Fans werden wahrscheinlich nur müde gähnen.

Kurz zum Inhalt: Bevor sie aufs College gehen, wollen die beiden Amerikaner Paxton und Josh bei einem Trip durch Europa noch einmal richtig die Sau raus lassen. Mit von der Partie ist der Isländer (na, das ist doch mal was Neues!) Oli. In Amsterdam (Kiffen und Sex) erzählt ihnen ein Slowake von einer Herberge in der Slowakei, wo die Frauen billig und willig sind. Also fahren sie dorthin und haben – richtig! – wieder Sex. - Nachdem der Film sowieso erst ab 18 freigegeben würde, dachte sich der Regisseur (Eli Roth), daß er gleich freizügige Sex-Szenen mit einbauen könnte. Wäre ich nicht schon vorgewarnt gewesen, hätte ich gedacht, ich wäre in einem Softporno gelandet statt in einem Horrorstreifen. Dabei weiß doch jeder Hornochse spätestens seit "Scream", daß Jungfrauen in Horrorfilmen die größeren Überlebenschancen haben!!!

In der zweiten Hälfte wird es endlich spannender: Die Jungs werden von den bösen, bösen Mädels (tja, das kommt davon, wenn man nur mit dem Schwanz denkt!) in eine Falle gelockt. Sie landen in den Händen von Folterern aus aller Welt (natürlich auch ein Deutscher darunter, der in der deutschen Synchronisation aber zum Spanier wird), die dafür bezahlen, ihre perversen Folter- und Mordgelüste an den Opfern auslassen zu können.

Dieser Aspekt war es eigentlich, der mich an dem Film interessiert hätte: Wie weit gehen Menschen in die Extreme, wenn sie keine Konsequenzen zu fürchten haben? Wenn keine moralische Instanz vorhanden ist? Mißbrauch von Macht, das Phänomen Faschismus, wie es in anderen Filmen (z.B. "Das Experiment" oder Pasolinis "120 Tage von Sodom") gekonnt dargestellt wurde. Leider ging es dann aber hier größtenteils doch um bloße Folter und Gewalt ohne Beleuchtung der Hintergründe. Lediglich der Schluß, die Entwicklung des Hauptdarstellers vom Opfer zum brutalen Täter geht ein bißchen in diese Richtung.

Mit Quentin Tarantino hat der Film – wie schon befürchtet – nicht viel zu tun. Es fehlte einfach die Tarantino'sche "Schrägheit".

Aber ich habe doch einiges aus dem Film gelernt:

  1. In Amsterdam kann man jede Menge kiffen und poppen. Sonst aber nix!
  2. Die Landessprache der Holländer ist Deutsch (na ja, in der Synchronfassung sowieso, aber auch im Original sprechen die Holländer Deutsch, nicht Holländisch!)
  3. Alle Slowakischen Frauen sind Huren
  4. In der Slowakei sieht's aus wie im Mittelalter (übrigens wurde der Film in der Tschechei gedreht)
  5. Die Slowaken sprechen Tschechisch (Ich wußte in der Tat nicht, daß Slowakisch eine eigene Sprache ist; da habe ich mit dem Regisseur was gemein!)
  6. Für ein paar Kaugummis kann man in der Slowakei Kinderbanden anheuern, die unliebsame Zeitgenossen mit Baseballschlägern und Steinen den Schädel einschlagen
  7. ALLE Slowaken sind BÖSE und stecken unter einer Decke!
  8. Auf deutschen Bahnhöfen sähe es immer noch aus wie in den 70ern, wenn da nicht Plakate hängen würden mit der Aufschrift "Jetz auc am DVD" (wäre ein netter kleiner Gag im Film gewesen, wenn Eli Roth sich die Mühe gemacht hätte, das richtig zu schreiben!)
  9. Amerikaner sind mehr wert: Während man einen Slowaken schon für läppische 5.000 $ bekommt, muß man für 'nen Ami 25.000 $ berappen! (Mist! Da muß ich ja eeeewig sparen!!!)

Übrigens: Die Slowakei hat sich bei Eli Roth darüber beschwert, wie negativ ihr Land dargestellt wird (wohl zu Recht, nehme ich an, auch wenn ich selbst noch nie dort war). Sie haben ihn eingeladen, seinen Urlaub dort zu verbringen. Aber Eli Roth ging überhaupt nicht darauf ein. Ob er wohl Schiß hat, daß Kettensäge und Bohrmaschine auf ihn warten?

Bei IMDB schrieb einer der (amerikanischen) Leser im Forum, daß er nach diesem Film NIEMALS nach Europa fahren würde. Dazu fällt einem doch nix mehr ein... (Die Antworten der anderen waren teilweise ganz witzig; das muß ich zur Ehrenrettung der Amerikaner sagen. Sind dann doch nicht alle strohdumm!)

Unbegreiflich für mich: In einer Szene, in der Paxton von einem zögerlichen Folterer gefoltert werden soll (immerhin wäre hier ein Ansatz möglich gewesen für oben erwähnten mangelnden "Tiefgang" der Empfindungen der Täter), spricht Paxton mit dem Täter auf Spanisch {Im Original spricht er Deutsch}. Da es keine Untertitel gab, hörte es sich so an, als würde er um sein Leben betteln. Tatsächlich hat er aber sinngemäß gesagt: "Wenn Du mich tötest, werde ich Dein Leben zerstören. Jedes mal, wenn Du die Augen schließt, wirst Du mich sehen. Ich werde jede Nacht in Deinen Alpträumen erscheinen, Dein ganzes Leben lang. Ich werde es (Dein Leben) zunichte machen!" – Hätte das, wenn ich's denn gleich verstanden hätte, angesichts Paxtons Situation ganz schön cool und überlegt von ihm gefunden. Schade, daß sie sich die Untertitel gespart haben.

Also, insgesamt gesehen ist es doch ein ordentlicher Gruselstreifen; die Schockeffekte nicht ganz so ekelhaft wie befürchtet (aber auch nicht ohne; doch größtenteils so schnell vorüber, daß man gar keine Zeit hat, sich zu übergeben!). Man kann ihn sich durchaus ansehen, wenn man das Genre mag. Jedenfalls etwas anders als die üblichen "Man nehme vier bis sechs oberdämliche amerikanische Teenager, schicke sie in eine einsame Gegend...."-Streifen. Wer Tarantino erwartet, kann's vergessen. Es ist halt nicht überall Tarantino drin, wo Tarantino drauf steht!

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

ok... eine frage: Meinst du das ernst mit deiner Meinung über die Slowakei? Wenn nein, dann musst du gar nicht erst meinen Comment lesen. Wenn ja, dann:

1. Geh zuerst in die Slowakei und lern die Leute dort kennen.
2. Die Slowakei ist ein normal funktionierendes Land wie Deutschland, allerdings nicht so reich, da es den Wirtschaftsschub verpasst hatte (Mit all der neuen Technik).
3. Die Slowakei war mal zusammen mit Tschechien, bis sie sich 1992/93 teilten.
4. Slowakisch ist die Landessprache.
5. DU VERFICKTER RASSIST
DU HURENSOHN! DEIN GESICHT SIEHT AUS WIE DEIN ARSCH. bestimmt hast du eine Brille und sitzt jetzt vor dem pc in der dunklen stube mit nem sack voll süssigkeiten und stopfst sie in deinen fetten wanst. FICK DICH DU RIESENVERFICKTER RASSIST VON EINER HURE!!! DU KANNST MICH MAL AM ARSCH LECKEN DU FLACHWICHSER!!! ICH SCHNEID DIR DEN SCHWANZ AB!!!! FICK DICH!!!


ti jedna kurva od tepleho kokota tori nema chvost

PS: Wenn du darauf antwortest, dann möchte ich noch zuerst erwähnen, dass ich auch einen reichhaltigeren Wortschatz habe.

Anonym hat gesagt…

O.O
öhm... Slowak... lies doch mal genau: das war Sarkasmus. Schreib Deine Message doch an die Filmproduktion.
Jimmy hat glaube ich ziemlich klar gemacht, dass das etwas ist, was er "aus dem Film gelernt hat"... also etwas, was nicht seiner Meinung entspricht, sondern der des Films...