Freitag, 13. April 2007

Beowulf & Grendel

Aus zwei Gründen habe ich mir mal "Beowulf & Grendel" angesehen: 1. Weil Gerard Butler mitspielt. 2. Weil eine Verfilmung des Themas durch Robert Zemeckis Ende des Jahres in die Kinos kommen wird.

Okay, Gerard Butler spielt mit. - Und das war's dann auch schon...

Die Geister scheiden sich wieder einmal: Die Befürworter meinen, es wären großartige Landschaftsaufnahmen und die Sage angenehm entmystifiziert.
Andere - darunter ich - fanden es einfach nur öde! - Die Landschaft selbst vielleicht ganz okay, aber die Aufnahmen davon bar jeglicher Atmosphäre. Überhaupt mangelt es dem Film an eben dieser: Atmosphäre!

Das Ganze soll in Dänemark spielen. Gedreht wurde auf Island. Und das sieht man der Landschaft auch an: Grassteppe, so weit das Auge reicht. Ob der Regisseur Sturla Gunnarsson jemals in Dänemark war? Jedenfalls scheint er sehr verliebt in isländische Hügelketten und Küstenlandschaften... Und immer schön in der Totalen. Alles. Nicht nur die Landschaft, auch die Schauspieler. Keine Nahaufnahmen, keine raffinierten Schnitte. *gähn* Nochmal: Atmosphäre! Ich will Atmosphäre!!!

Die gesamte Ausstattung bettelt um ein größeres Budget. Wirkt alles so, als hätte sich ein Hobby-Filmer-Verein zusammen geschlossen, um mal selbst ein Filmchen zu drehen. - Vor allem diese Island-Ponys! Mag ja vielleicht wirklich historisch korrekt sein, aber wirkt doch sehr lächerlich, wenn die "Krieger" in voller Rüstung auf Ponys dahergeritten kommen, die ihnen gerade mal bis zur Hüfte reichen. Füße auf dem Boden schleifend. - Ich wartete immer darauf, daß sie gleich "Trippel, trippel, trippel, trippel - Pony!" anstimmen... - Wobei ich dadurch immerhin Lust bekommen habe, mir tatsächlich "Ferien auf dem Immenhof" & Co anzuschauen. Wenigstens ein Pluspunkt für den Film. Und mit (ungewolltem?) Witz.

Und die Entmystifizierung? - Als Idee an sich ganz gut. Der vermeintliche "Troll" wird ein Mensch aus Fleisch und Blut. Okay, ein bißchen groß geraten. Ein bißchen verwachsen. Leidet wohl auch etwas an Hypertrichose. Aber ansonsten ein Mensch wie Du und ich. Naja, mehr Du als ich... - Jedenfalls an sich gut angedacht. Umsetzung aber mangelhaft. Hätte man auch entmystifizieren können, ohne ganz auf ...ich sag's nochmal... Atmosphäre zu verzichten. Vergleiche "Der 13. Krieger", der eine ähnliche Thematik aufgriff, aber wesentlich besser umsetzte.
Das Ganze will auf keinen Fall ein Fantasy-Spektakel sein. Das begreift selbst der letzte Depp. - Warum dann aber diese Wasser-Hexe oder - Nixe oder wasauchimmerdasseinsollte auftaucht, die wohl die Mutter Grendels sein soll (zumindest ist es in der Sage so) widerspricht dann wieder gänzlich diesem Realitäts-Anspruch.

Alles in allem ist der Film einfach eine große Enttäuschung. Für die bemühten Schauspieler und den netten Versuch drei mitleidige Island-Ponies:



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