Dienstag, 22. Mai 2007

Eine Braut für sieben Brüder

Mal ein Klassiker aus der Liste meiner Lieblingsfilme: "Seven brides for seven brothers". - Einfach köstlich und ein MUSS für jeden Musicalfan!

Sollte den Film (oder zumindest das Musical) wirklich jemand nicht kennen, hier eine kleine Zusammenfassung: Im Jahr 1850 lebt Adam Pontipee (Howard Keel) mit seinen sechs jüngeren Brüdern (praktischerweise kann man sich die Namen gut merken: Benjamin, Caleb, Daniel, Ephraim, Frank & Gideon) auf einer abgelegenen Farm irgendwo in den Bergen im Westen der USA. Er fährt in die Stadt, um Lebensmittel und eine Braut zu besorgen. Tatsächlich findet er Milly (Jane Powell), die einwilligt, mit ihm in die "Abgeschiedenheit" zu gehen. Von seinen Brüdern hat Adam allerdings nichts erzählt...

Natürlich ist Milly erstmal unangenehm überrascht, als sie auf der Farm angelangen. Nicht nur wegen der zahlreichen und verwahrlosten Brüder [Adam: "Das sind Ephraim und Daniel." - Milly: "Wer von Euch ist Ephraim? Und wer Daniel?" - Beide gleichzeitig: "Ich!"], sondern auch wegen der Erkenntnis, daß sie eigentlich nur eine billige Kraft für den Haushalt darstellt.

Nichtsdestotrotz nimmt sie den Kampf gegen den Schweinestall von Haushalt und die innere und äußere Verwahrlosung der Brüder auf. Es gelingt ihr schließlich, annähernd Gentlemen aus den Brüdern zu machen (und nachdem sie erstmal gewaschen und rasiert sind, sehen einige davon tatsächlich recht schmuck aus!). Bei einem Scheunenfest in der Stadt lernen die ledigen Brüder dann jeweils Damen ihres Herzens kennen - und entführen diese des nächtens klammheimlich...

Ein Musical aus den Anfängen von Cinemascope.... und da damals (1954) noch nicht alle Kinos mit der neuen Technik ausgestattet waren, mußte jede Szene zweimal gedreht werden: Einmal für Cinemascope, einmal in der damaligen Standard-Technik. Letztere kam allerdings nie in die Kinos.

Wunderbar schnulzige Musik (die seinerzeit in der deutschen Fassung gleich mitsynchronisiert wurde, wie es damals halt üblich war. Also unbedingt im Originalton anschauen, zumindest die Lieder. Obwohl "Iiiiiiiiiiiiich bin ein einsames Mooooooooond-kalb!" auf Deutsch auch seinen Reiz hat). Farbenprächtige Studio-Kulisse. Witzige Dialoge. Sehr gute Choreographie und entsprechend schöne Tanzszenen (vor allem natürlich beim Scheunenfest).

Und wer sich spätestens seit "To Wong Foo..." fragte: "Wer zum Teufel ist eigentlich Julie Newmar?" - Hier hat sie eine Nebenrolle (Dorcas) gespielt; damals noch unter dem Namen Julie Neumeier. Später wurde sie bekannter als Catwoman in der Batman-TV-Serie mit Adam West.

Die DVD bietet übrigens noch jede Menge Extras und Hintergrundinformationen. Für Musical-Fans lohnt sich die Investition von knapp 12.- € auf jeden Fall.

Und ich schau mir alle halbe Jahr mal meine Lieblingsszenen an: Die Ankunft von Milly, der nächste Morgen, das Scheunenfest, den Liebeskummer, die Entführung, die Geburt, der Frühling und den Schluß. Macht immer wieder gute Laune. Und langweiligere Lieder kann man zum Glück ja vorspulen.

Donnerstag, 17. Mai 2007

Idioten

Tja, sowas passiert, wenn man einen Film beim online-DVD-Verleih eigentlich wegklicken will, dann aber aus Versehen auf "leihen" klickt, ohne es zu merken. Nun kam er auch tatsächlich mit der Post, und da habe ich ihn mir halt mal angesehen. Und es nicht bereut!

Hand hoch: Wer kennt "Dogma 95"? - Okay, kein Grund sich zu schämen; bis vorgestern hatte ich davon auch noch nichts gehört (Batz, Du kannst die Hand jetzt wieder runternehmen! Cali, Du auch!).
Also, erstmal etwas Bildung bei Wikipedia nachholen. - Ist ja mal ganz interessant, klingt mir aber doch etwas zu sehr nach dem Beuys'schen "Jeder Mensch ist ein Künstler!" umgewandelt in "Jeder Mensch ist ein Filmemacher!". Dabei gab's doch 1995 YouTube noch gar nicht, wo jeder Trottel sich für einen Filmschaffenden halten darf.
Soll nun nicht heißen, daß Lars von Trier keiner wäre. - Na, wieder ganz ehrlich: Außer dem Namen, einigen Titel und ein paar Ausschnitten aus "Dancer in the Dark" kannte ich bis dato eigentlich nichts von ihm; kann das also nicht beurteilen.

Der dänische Film "Idioterne" ist also nun ein Film mit dem Prädikat "Dogma 95". - Erstmal sehr gewöhnungsbedürftig, vor allem der dokumentarische Stil, der durch den gewollten "Realismus" den Zuschauer verwirrt.
Die Geschichte beginnt mit Karen, über die man die meiste Zeit des Films nicht viel weiß und deren Hintergründe man erst am Schluß erfährt. Sie ißt in einem noblen Restaurant, das sie sich eigentlich nicht leisten kann. Einige Tische weiter sitzen zwei geistig Behinderte mit ihrer Pflegerin. Die 'Idioten' fangen an, etwas auszuticken und belästigen die anderen Gäste. Jeder ist peinlich berührt und fühlt sich unwohl. Nur Karen ist fasziniert. Der Kellner bittet die Pflegerin, das Restaurant mit ihren Schützlingen zu verlassen. Einer der Behinderten hält Karen am Handgelenk fest, so daß sie notgedrungen mitkommen muß, was ihr aber nichts ausmacht.
Als sie letztlich im Taxi sitzen, stellt sich heraus, daß die beiden 'Idioten' gar nicht behindert sind. - Und so landet Karen bei einer Gruppe von (vorwiegend) Akademikern, die mehr oder weniger aus der Gesellschaft ausgestiegen sind und sich damit vergnügen (?), draußen und teilweise auch unter sich einfach die inneren Idioten heraus zu lassen und "auf gaga zu machen".

Wie gesagt: Gewöhnungsbedürftig. Und verwirrend. Ungutes Gefühl in der Magengegend. Die Frage: "Darf man das? Darf man sich über geistig Behinderte lustig machen?", aber dann wieder die Frage: "Machen die sich nun über die geistig Behinderten lustig oder nicht doch eher über die Gesellschaft, die Probleme mit den geistig Behinderten hat?" - Je länger man zusieht, umso klarer wird, daß es sich um letzteres handelt. Denn die Akteure (und man muß sich doch wieder bewußt werden, daß es Schauspieler sind, auch wenn sie sehr viel improvisiert haben) spielen nicht nur die Idioten, sie lassen tatsächlich ihre eigenen, inneren Idioten aus sich heraus. Und das wirkt anscheinend sehr befreiend.

Ich habe selten so mitgelitten, so mit gelacht, so geweint (!) bei einem Film. Und ich hatte große Lust, danach einfach mal ein bißchen "gaga" zu sein. Hab's bis jetzt noch nicht gewagt, sollte ich aber vielleicht mal? Sollte vielleicht jeder ab und zu mal?

Fazit: Sicher keine leichte Kost. Sicher bin ich auch froh, daß sich das nicht für die Kinos durchgesetzt hat. Wenn ich ins Kino gehe, will ich nicht unbedingt den von Dogma 95 angestrebten Realismus sehen, sondern mich eben für die zwei Stündchen gerade aus dieser realen Welt entführen lassen. Aber sehenswert ist dieser Film auf jeden Fall für den interessierten, aufgeschlossenen Zuschauer. Deshalb sieben grinsende Idioten:



P.S.: Auch wenn der eine oder andere nun vielleicht denkt "Jetzt übertreibt er's aber!" --- > Man sollte sich den Film im dänischen Original (mit Untertitel) ansehen! Nicht, daß ich Dänisch verstehen würde; und wahrscheinlich auch die wenigsten von Euch. Aber es gehört einfach zum Authentizismus dazu. Und auf der DVD natürlich auch die Extras anschauen, incl. "Die Gedemütigten" (= das "Making of..." sozusagen).

Mittwoch, 16. Mai 2007

Cabin Fever

Nach "Hostel" wollte ich damals ja irgendwann auch Eli Roth' "Cabin Fever" sehen. Nun war es endlich so weit. Aber wie schon befürchtet: Ich hatte nichts versäumt.

Da zieht also wieder mal eine Bande Halbwüchsiger - einer nerviger als der andere - wieder mal in den Ferien in eine wieder mal einsame Waldhütte und wieder mal taucht etwas Böses auf (diesmal ein Virus, das zuerst die Haut und dann den ganzen Körper zerfrißt) und metzelt wieder mal alle nieder, wobei es wieder mal leichtes Spielt hat, weil sich die Teenies wieder mal äußerst dämlich anstellen.

Die Story (wieder mal!!!) einfach blöde. Und die Schauspieler (w.m.) einfach schlecht. Die Horrorelemente ebenso. Also kann sich das Splatter-Fan-Herz noch nicht einmal daran erfreuen. Lediglich einige witzige Kleinigkeiten (wie das Schild "Do NOT sit next to Dennis!") retten vor der absoluten Katastrophe.

Aber wer sich an den üblichen Schwächen in so vielen dieser Horror-Filme nicht stört, kann ihn sich ruhig mal ansehen. Die Review bei "Badmovies" allerdings ist wesentlich unterhaltsamer als der Film selbst. Möchte ich dringendst empfehlen!

Ansonsten: Vier Hautfetzen!

Spanglish

Die Mexikanerin Flor (Paz Vega) ist mit ihrer Tochter heimlich in die USA immigriert. Nach sechs Jahren spricht sie noch immer kein Wort Englisch, als sie bei der Familie des Starkochs John Clasky (Adam Sandler) eine Stelle annimmt. Dessen Frau (Tea Leoni) - eine völlig überrdrehte Perfektionistin, die mit ihrer eigenen Tochter unzufrieden ist - vereinnahmt bald Flors Tochter Cristina (Shelbie Bruce) für sich. Zu diesem Problem bahnt sich auch noch eine Romanze zwischen Flor und John an...

Nun gut.... Punkt 1: Ich mag Adam Sandler nicht besonders. Seltsamerweise mag ich aber Adams-Sandler-Filme. Aber "Spanglish" ist (zum Glück) kein Adam-Sandler-Film, sondern ein Paz-Vega-Film. Leider, leider, leider ließen es sich die Produzenten wohl nicht nehmen, mit Adam Sandler einen namhaften Pseudo-Komödianten ins Team zu holen, in der Hoffnung, damit Publikum anzulocken. Schade! Denn mit einem ernsthafteren und vor allem ernstzunehmenderen Schauspieler hätte es ein wirklich guter Film werden können.

Punkt 2: Die absolut überflüssige Romanze zwischen Flor und John. Ab dem Zeitpunkt, als diese sich anbahnte, wurde der Film einfach nur noch banal.

Es hätte wirklich eine gute Gesellschaftssatire und Komödie werden können. Und ein interessanter Film über eine Mutter/Tochter-Beziehung, als der er wohl ursprünglich gedacht war. Schade, daß nicht mehr daraus gemacht wurde.

Aber von Adam Sandler abgesehen ist der Film sehr gut besetzt. Vor allem Paz Vega (die wirklich erst während der Dreharbeiten Englisch lernte) und Shelbie Bruce sind sehr überzeugend. Und meine liebste Szene ist der Streit zwischen John und Flor mit Simultan-Übersetzung von Cristina.

Reicht leider wegen Sandler und mangelnder Linietreue nur für cinco puntos:



Montag, 14. Mai 2007

Children of Men

Wieder einmal sitze ich in der Zwickmühle: Von allen Seiten schreit es einem entgegen "Der beste Film 2006!" oder ähnlich überschwänglich. - Und ich? Ich fand ihn einfach nur durchwachsen. Und je mehr Lob ich darüber lese, umso geringer wird meine persönliche Wertung. Und ich mache mich schon gefaßt auf widersprechende Kommentare...

Ich räume ein, daß mein eigenes Leben sich vielleicht zu jenem Zeitpunkt selbst zu sehr im Chaos-Zustand befand, um den katastrophalen Logik-Mangel des Films gebührend würdigen zu können. Aber selbst jetzt - in mental gefestigterem Zustand - stellen sich mir immer noch die gleichen Fragen: Wo liegt die Logik dahinter, wenn die Welt vom Aussterben bedroht ist, daß die dann keine Immigranten ins Land lassen? Wieso wollen die überhaupt ins Land? Wieso soll der Staat das Aussterben noch durch sanfte Selbsttötungsmaßnahmen subventionieren? Warum haben die schon nach 18 Jahren jegliche Ursachenforschung aufgegeben? (Wenn ich bedenke, daß an HIV bereits seit 25 Jahren geforscht wird...) Warum fahren die im Jahre 2027 Autos, die schon im Jahr 2000 Oldtimer waren? Warum kann Clive Owen einfach nicht schauspielen und hat immer den gleichen nichtssagenden Gesichtsausdruck? (In den letzten paar Filmen dachte ich noch, das wäre Charisma, aber inzwischen denke ich, der hat einfach Gesichtslähmung...) Wer waren nun eigentlich die Rebellen, die die Rebellen überfallen haben (WTF????)? Und. so. weiter.

Na, und dann noch diese ätzend banale Stelle, als die Mutter mit dem Kind durch die Reihen der Soldaten marschiert und plötzlich alle ganz ergriffen sind... Fehlte nur noch die Einblendung "Jetzt Gänsehaut!". *würg* Na, wenigstens haben sie dann gleich weiter geballert, auch wenn nicht klar war, wer nun eigentlich auf wen ballert. Aber was soll's? Menschheit ist am Aussterben; helfen wir ein bißchen nach. Logisch...

Nicht mal Michael Caine als kauziger Waldschrat konnte dem Film etwas mehr Niveau geben. Man hat sich auch gleich gespart, zu erklären, was der nun eigentlich tut/tat, was mit seiner im Rollstuhl sitzenden Frau ist, warum er zurückgezogen im Wald lebt usw. --- Überhaupt hat man sich fast ALLE Erklärungen gespart (oder sie zumindest in so kleine, vorüberhuschende Details verpackt, daß man sie nur in Slow-Motion versteht) und einfach ein chaotisches Action-Drama daraus gemacht. Hauptsache man kann die längste Auto-Rückwärts-Fahrt der Filmgeschichte ohne Unterbrechung drehen. Ist doch technisch schon mal her.vor.ragend.! Aber von mir aus: Drauf gepfiffen! Logischer und sinnreicher und spannender wird's dadurch trotzdem nicht.

In der Romanvorlage dagegen wird wohl doch alles schlüssig in Rückblenden erklärt; habe ich mir zumindest sagen lassen. Muß ich vielleicht mal lesen, um den Film dann zu verstehen?

Und insgesamt mag mein Unverständnis vielleicht auch damit zusammenhängen, daß ich mir eine Welt ohne die "halslosen Ungeheuer" (Zitat Liz) einfach paradiesisch vorstelle und deshalb so rein gar nicht empfänglich bin für die Botschaft, daß ohne Kinder sofort und auf der Stelle die Welt zugrunde gehen würde.

Ich finde den Film jedenfalls als Ursula-Von-der-Leyen-Propaganda-Film hoffnungslos überbewertet. Deshalb nur vier Bälger!

Dienstag, 8. Mai 2007

Cry Baby

Endlich habe ich "Cry Baby" auch auf DVD! *jubel*

In den Amango-Rezensionen gibt's tatsächlich Leute, die den Film als "grottenschlecht" einstuften. Ich schätze, die hatten keine Ahnung, auf was sie sich einließen. Was würden die erst zu "Polyester" oder "Pink Flamingos" sagen? Wahrscheinlich haben sie ihr ganzes Leben noch nie was von John Waters gehört???

Aber wahrscheinlich kennen wieder viele diesen Film überhaupt nicht? Vor allem meine lieben Arbeitskollegen. Deshalb eine kleine Zusammenfassung: Er spielt in den 50er Jahren. Auf der einen Seite gibt's die "Squares" (Spießer), auf der anderen Seite die "Drapes". Johnny Depp spielt den Cry Baby, dessen Eltern auf dem elektrischen Stuhl hingerichtet wurden. Er ist Anführer der Drapes. Und er verliebt sich in Allison, Tochter aus gutem Hause und Freundin des Leithammels der Squares.
Als Allison bei einer Party im "Turkey Point" - dem Treffpunkt der Drapes - mit gemeinsam mit Cry Baby auf der Bühne auftritt, stürmt ihr noch-Freund mit seinen Kumpels die Party und es kommt zu einer großen Schlägerei. Cry Baby landet im Knast...

Also, ich liebe bekanntlich Trash. Ich mag John Waters. Ich mag Johnny Depp (und hier ist er unglaublich sexy, vor allem in Unterhosen!). Ich mag Musik (im Stil) der 50er. --- Und wenn dann noch so Indie-Stars wie Iggy Pop und Joe Dallesandro kleine Nebenrollen spielen, ist die Sache einfach perfekt!
"Cry Baby" war John Waters' erster Hollywood-Film. Deshalb wohl ein bißchen weniger schräg und schrill als seine vorherigen Filme, aber mir umso lieber.
Eine herrliche Satire auf die 50er. Geile Musik (auch wenn Johnny Depp nicht selbst singt). Herrlich verrückt. Ich liebe ihn. Ich liebe ihn. Ich liebe ihn.

Und natürlich gilt auch für diesen Film wieder: Unbedingt im Original anschauen!!!

Und ich kann's kaum erwarten, bis ich auch endlich "Hairspray" bekomme (und bitte, BEVOR das Mainstream-Remake in die Kinos kommt. Ärgerlich. Ärgerlich. Ärgerlich.)!

Natürlich volle 9 Drapes!



Garden State

Andrew ist Schauspieler in L.A. - Das heißt, sein ganzer Ruhm zehrt von einer einzigen Gastrolle in einer Soap-Opera und ansonsten hält er sich als Kellner über Wasser. Seit seinem 9. Lebensjahr wird er mit Medikamenten ruhiggestellt, was dazu führte, daß er eher emotional unbeteiligt seine Umgebung wahrnimmt.
Als seine Mutter stirbt, kehrt er zur Beerdigung in seine Heimat New Jersey zurück. Dort trifft er Freunde aus Jugendjahren und lernt die junge, leicht durchgeknallte Sam kennen...

Klingt jetzt alles mal nicht so aufregend. Ist es auch nicht. Zach Braff (bekannte aus "Scrubs") spielt nicht nur die Hauptrolle, sondern führte auch Regie und schrieb das Drehbuch.

Ein ruhiger Indipendent-Film, der eher von witzigen Details und guten Dialogen lebt, an Handlung dagegen zu wünschen übrig läßt. Irgendwie wartet man immer darauf, daß er doch noch "in Schwung" kommt, aber dann ist er auch schon zu Ende.

Im ersten Moment war meine Reaktion schlappe fünf Valium, aber nach dreimaligem drüber schlafen, bin ich jetzt doch bei sechsen angelangt, weil mir immer wieder witzig-charmante Details einfallen, die den Film auf jeden Fall sehenswert machen.





Montag, 7. Mai 2007

Priscilla - Queen of the Desert

Ich weiß noch, wie ich Altmeister Terence Stamp (der in seinen jungen Jahren als "Billy Budd" sooooo knuddelig war...) dafür bewunderte, daß er es wagte, eine Transsexuelle zu spielen. Hugo Weaving dagegen war damals noch völlig unbekannt; und selbst jetzt kennen ihn die meisten wahrscheinlich nur als Bösewicht in Matrix. Und Guy Pearce kannte hierzulande auch kaum einer, außer man hatte eine Vorliebe für australische Seifenopern. Aber ich habe mich in "Priscilla" sofort in ihn verliebt. Meine Güte war der da sexy trotz aller Tuckigkeit!

Das war vor 12 Jahren, als ich "Priscilla - Königin der Wüste" zum ersten Mal gesehen habe. - Und normalerweise würde ich jetzt sagen: "Was? Schon 12 Jahre ist das wieder her?" Aber ich habe mir den Film seither schon so oft angesehen, daß es mir diesmal eigentlich viel länger vorkommt.

Und doch soll es Leute geben, die diesen absolut traumhaften Kult-Film noch immer nicht kennen! - Also, wer dazu gehört, sollte das schleunigst nachholen. Natürlich am besten auf der großen Leinwand, wo die phantastischen Bilder, die Musik und die Kostüme (die nicht umsonst mit einem Oscar belohnt wurde; dabei belief sich das Budget für die Kostüme auf nur ca. $ 5000!) erst richtig zur Geltung kommen. Leider gibt's meines Wissens zur Zeit keine deutschen Verleihrechte fürs Kino, aber vielleicht hat sich das schon wieder geändert. Wäre auf jeden Fall wünschenswert.
Und notfalls muß man eben auf die DVD zurückgreifen, die seit September 2006 endlich im Handel ist. - Wir hatten ihn zwar schon auf Video aus England mitgebracht, aber DVD ist jetzt natürlich noch besser!

Einfach Kult, Kult, Kult! Anschauen! - Gehört zu meinen Top-10, wenn nicht sogar Top-3! Und wenn er zu Ende ist (und immer schön das Ende des Nachspanns ansehen, auch wenn's die Ordner im Kino ärgert; aber da kommt noch was...), könnte ich gleich nochmal von vorn beginnen.

Statt einer Beschreibung gibt's diesmal einfach einige Ausschnitte:








Und wer weiß, wo ich DIESE Version von "I will Survive" herbekomme, soll bitte Bescheid geben. Auf dem Soundtrack ist nur die offizielle Fassung von Gloria Gaynor zu finden:







Süperseks

Nach "Kebab Connection" hatte ich mich schon tierisch auf "Süperseks" gefreut. Der Plot klang doch schon mal sehr vielversprechend: Der junge Deutsch-Türke Elviz hat einen Tanzclub aufgemacht. Das Geld dafür lieh er sich von seinem Mafioso-Onkel, und als Pfand hinterlegte er das mütterliche Grundstück am Meer. Aber (mit etwas Sabotage des Onkels) der Club muß schließen und Elviz muß schleunigst 50.000 Euro auftreiben. Er kommt auf die Idee, eine Sex-Hotline für türkische Männer einzurichten, da diese mit den deutschen Hotlines doch so ihre Probleme haben ("Na, Du geile Sau?" - "Isch Moslem! Nix Schweinefleisch!!!"). Das Geschäft hat tatsächlich Erfolg, aber als Elviz neue Freundin dort anfängt (ohne zu wissen, wer ihr Chef ist) und als der Onkel auch hier mit Sabotage beginnt, geht alles den Bach runter...

Hm, also "Kebab Connection" gefiel mir um Klassen besser. Zwar wurden dort wie hier Klischees bedient, aber hier war's längst nicht so lustig. Wirklich gelungen sind eigentlich nur die "Vorstellungsgespräche" der türkischen Frauen. Der Rest eher unlustig. Und die "sagenhafte" Bauchtänzerin kann nicht bauchtanzen... Aber das stört noch am wenigsten.

Kann man sich trotzdem mal ansehen. Muß man aber auch nicht unbedingt gesehen haben. Lieber ein zweites Mal die "Kebab Connection" gucken!