Mittwoch, 5. September 2007

Umzug


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Mittwoch, 4. Juli 2007

Shrek The Third

Als heftiger Verfechter von Originalversionen bin ich zum einen froh über DVDs mit englischen Tonspuren, zum anderen um die vielen Amerikaner hier in der Gegend, die es ermöglichen, auch mal einen Film im Original zu sehen. Gibt's sonst nur in wirklich großen Großstädten.
Gerade bei Zeichentrickfilmen ist es beinahe schon ein Frevel, sich die synchronisierte Fassung anzusehen. Und auch wenn ich Eddie Murphy und Antonio Banderas als Real-Schauspieler nicht besonders mag, so kann ich mir für Donkey und Puss-in-Boots niemand anderen vorstellen (auch wenn der Synchronsprecher für Murphy - Dennis Schmidt-Foss -, von dem ich bis eben noch nie gehört hatte, eigentlich ganz süß aussieht...).

Soviel vorweg. - Tja, und mehr gibt's auch fast nicht mehr zum dritten Teil von Shrek zu sagen. Ich habe das Gefühl, da ist nun irgendwie die Luft raus. Ein paar nette Anspielungen und Zitate - sofern man sie einzuordnen weiß. Der Rest im großen und ganzen die altbekannten Figuren, außer Justin Timberlake, der als Artie wirklich goldig aussah, und Eric Idle in der eher überflüssigen Rolle des Merlin. Ansonsten stellenweise witzig, aber irgendwie nicht mehr der Brüller wie die ersten beiden Teile. Manchmal verspürte ich sogar den starken Wunsch, einfach vorspulen zu können (z.B. diese überflüssige Traumsequenz).

Also, kann man sich noch ansehen. Man kann aber auch getrost abwarten, bis er auf DVD erscheint. Und 'nen vierten Teil brauche ich persönlich nun nicht mehr.



Gesetzlos - Die Geschichte des Ned Kelly

Heute begeben wir uns mit den "Expeditionen ins Tierreich" ins wunderschöne Australien. Bewundern Sie Kängurus, Schlangen, Echsen, Koalas, Wombats (aus denen sich ein leckeres Stew zubereiten läßt), Kookaburras, Papageien, Aborigines...

Nee, mal im Ernst: Es gab für mich nur einen Grund, diesen Film anzusehen, und der heißt mit Vornamen Orlando. Ansonsten gehört die Geschichte Australiens nicht unbedingt zu meinen Interessensschwerpunkten. Und schon gar nicht die Geschichte des irischstämmigen "Ned Kelly", von dem ich bis dato noch nie etwas gehört hatte.

Gespielt wird diese australische Version eines Billy the Kid von Heath Ledger. - Der gehört nun wiederum nicht zu meinen Speichelfluß-anregenden Lieblingsschauspielern, auch wenn er mit taltentierten Maskenbildnern seine guten Momente haben kann. Hier hat er nach einigen Minuten einen wilden Zottelbart, der ihm eine Ähnlichkeit mit einem verlotterten Käpt'n Ahab einbringt. War wohl authentisch (siehe Bild), aber attraktiv war und ist es nicht.

Die Story hält sich relativ genau an die Biographie. Wen's interessiert, der kann's dort nachlesen. Wen's nicht interessiert, der braucht sich auch den Film nicht anzuschauen. So simpel ist das.

Wie sich am Ende übrigens andeutungsweise herausstellt, waren wohl zwei der Bande (der Bruder Neds und ein 'Freund der Familie') ein Pärchen. Irgendwie habe ich das während des ganzen Films nicht mitbekommen. Lieber wäre mir natürlich gewesen, wenn Heath und Orlando.... Wäre dann natürlich nicht mehr authentisch gewesen, aber für mich interessanter!

Ansonsten einige bekannte Gesichter in Nebenrollen (Rachel Griffiths, Geoffrey Rush). Und alle mit fürchterlich übertriebenem irischen Akzent, allen voran Heath Ledger. Aber der hat in "Brokeback Mountain" den Akzent schon maßlos übertrieben.

Der Kameramann war früher vermutlich Tierfotograph, denn es gibt kein Tier der australischen Fauna, das nicht gezeigt wird. - Und dennoch hat er es geschafft, Australien öde und langweilig darzustellen. Prima Leistung! Wenn ich im Vergleich dazu an die anbetungswürdigen Australienbildern in "Priscilla" denke... Nö, sowas möchte man doch nicht sehen, wenn die finanziellen Mittel für eine Australienreise eh nicht reichen. Dann lieber diese trostlosen Bilder und der Gedanke: "Gott sei Dank muß ich da nicht hin!"

Naja, ganz soooo schlecht war der Film eigentlich nicht. Man kann ihn sich ansehen. Leidlich spannend. Und er hat vor allem nach wie vor den einen großen Pluspunkt namens Orlando!


Mittwoch, 27. Juni 2007

Latter Days

Der hübsche Christian ist Kellner in Los Angeles und ein schwuler Playboy, der bei seinen Arbeitskollegen mit seinen sexuellen Eroberungen prahlt. Als in seiner Nachbarschaft der niedliche Mormone (In Kaiserslautern gibt's übrigens 'ne Menge von diesen missionierenden Mormonen. Und die sind durch die Bank tatsächlich alle so niedlich. Keine Ahnung, wie die das anstellen!? Jedenfalls eine tierische Verschwendung. Gäbe es einen Gott, hätte er/sie Sinn für Ironie!) Aaron einzieht, kommt es zu einer Wette: Christian ist der Überzeugung, daß er auch den herumbekommen kann. Aber es kommt ganz anders: Aaron macht Christian klar, wie oberflächlich sein Leben ist. Und Christian verliebt sich zum ersten Mal. Das führt natürlich zu einem Drama...

Also, ganz ehrlich: Die beiden Hauptdarsteller sehen zwar gut aus (vor allem der niedliche Steve Sandvoss hat's mir angetan), aber Oscar-verdächtig ist ihre Leistung nicht.

Dafür sind die Nebenrollen tatsächlich mit einigen Halbgrößen besetzt: Joseph Gordon-Levitt ("Hinterm Mond gleich links"), Amber Benson (die lesbische Freundin von Willow in "Buffy"), Erik Palladino (Dr. Malucci in "er") und natürlich die wundervolle Jacqueline Bisset, die hier diesen schönen Satz bringt: "Your church doesn't like alcohol or homosexuals? Hmm... Well, I definitely won't be joining. Can't imagine heaven without both."

Die Dialoge wirken oft hölzern und unecht. Besondere Tiefgründigkeit darf man wirklich nicht erwarten. Oft übertrieben schmalzig. - Aber was soll's? Ist trotzdem einer meiner Top50-Filme, die ich mir immer wieder anschauen kann. Das letzte Drittel bin ich dann auch nur noch am Heulen vor Rührung. *schnief*

Noch eine kleine Anmerkung, weil ich bei Rezensionen auf Amazon immer wieder von "angehender Priester" und "Religionsfanatiker" lese. - Keine Ahnung, wie die Rezensenten auf diesen Schwachsinn kommen!? Liegt's an der deutschen Synchronisation? (Ich habe nur das US-Original.) --- Es ist jedenfalls ganz normal, daß alle männlichen Mormonen nach ihrer Volljährigkeit zwei Jahre ihre Familien verlassen müssen, um missionarisch tätig zu sein, sich in Enthaltsamkeit üben und die Bibel studieren. Das hat nichts mit "angehender Priester" oder "Fanatismus" (jedenfalls nicht mehr als der gewöhnliche Mormone sowieso dazu neigt...) zu tun!

Und die Grundaussage des Films habe ich mir schon öfter zum Lebensmotto gemacht:

Sometimes it all [...] feels like a mass of dots. But more and more these days, I feel like we're all connected. And it's beautiful... and funny... and good.


Dienstag, 26. Juni 2007

Caveman - Der aus der Höhle kam

Entweder man findet ihn voll blöde oder man liebt ihn: "Caveman", die Geschichte des Höhlenmenschen Atouk (gespielt von Ringo Starr), der im Oktober ein paar Zillionen Jahre vor Christi Geburt ziemlichen Ärger mit seiner Sippe hat.
Er ist in die Frau des hühnenhaften Sippenführers Tonda verliebt - Lana (gespielt von Barbara Bach, Ringo Starrs Ehefrau) - und wird von der Sippe verstoßen. Gemeinsam mit seinem Kumpel Lar (gespielt von dem damals noch recht knackigen Dennis Quaid) zieht er durch die Vorzeit, trifft auf die nette Tala (Shelley Long) und ihren blinden Vater Gog. Nach und nach stoßen noch mehr zu ihrem neuen Sippenverband. So ganz nebenbei entdeckt man den aufrechten Gang, das Rad, das Feuer, die Musik und den Discotanz.

Gesprochen wird nicht allzu viel. Logisch! Damals war die Sprache noch nicht so entwickelt. Es beschränkt sich mehr oder weniger auf "Macha" (=Saurier), "Macha Macha" (= groooooooßer Saurier), "Atouk aloonda Lana" (=Atouk liebt Lana) und ähnliches. Seltsam, daß trotzdem die DVD mindestens 10 verschiedene Tonspuren hat (die unterscheiden sich dann aber auch nur an einer bestimmten Stelle)...

Reinster sinnloser Klamauk mit billigsten Mitteln und Effekten. Eine Satire auf den zur gleichen Zeit entstandenen "Am Anfang war das Feuer" und etliche andere Filme vor 1981.

Ich gehöre jedenfalls zu denen, für die dieser Film einfach Kult ist. Nur knapp an meinen Top50 vorbei, aber ich kann ihn mir alle paar Jahre gern mal wieder anschauen. Deshalb acht Machas!


Dienstag, 19. Juni 2007

Wu Ji - Die Reiter der Winde

"Wu Ji" - Nein, das ist keine neue Spielkonsole, sondern die bisher teuerste Filmproduktion in China. Wobei man daraus schon mal keine voreiligen Schlüsse ziehen darf (darf man eigentlich prinzipiell nicht. Teuer heißt nicht automatisch gut!), denn mit 35 Millionen Dollar sind die Kosten wahrscheinlich gerade mal so hoch wie die Portokasse entsprechender Hollywood-Spektakel.
Der deutsche Bei-Titel "Die Reiter der Winde" verursacht mir eher Blähungen. Nomen est omen. - Geritten wird da jedenfalls nicht soooo sonderlich viel. Meist gelaufen, aber das so schnell, daß Superboy seine Freude dran hätte. - Die Amis wählten zumindest den Titel "The Promise", der aber genauso wenig mit dem Film zu tun hat.

Die Story? Oje... Immer diese chinesischen Namen, die sich doch kein (westliches) Schwein merken kann! Ich versuch's mal: Da ist also dieses Waisenmädchen, das mit einer Göttin den Deal eingeht, daß sie alle Männer bezirzen kann und die Welt ihr zu Füßen liegen wird. Aber dafür wird sie nie die wahre Liebe erfahren, und selbst wenn, dann ist der Geliebte zum Untergang bestimmt. --- So ähnlich zumindest. Und irgendwie denke ich dabei an Andersens "kleine Meerjungfrau" (und bitte kommt mir jetzt keiner mit der unsäglichen Happy-End-Variante von Disney!!!).
Na, Mädel entwickelt sich also zu schöner Prinzessin, die aber doch recht hinterlistig und berechnend erscheint. Also die meiste Zeit nicht wirklich sympathisch.
Dann ist da noch irgendein Fürst des Nordens. Ein wirklich gutaussehender Typ, aber fies bis zum Gehtnichtmehr. Und sein Gegner, der rote General. Ebenfalls hinterfotzig und verlogen. Dazu noch ein schwarzgekleideter Attentäter, der aber eigentlich doch ganz nett ist. Und schließlich ein Sklave des Generals, der ein wahrer Held ist. Naja, der stammt auch aus dem Land des Schnees oder so ähnlich (Yeti? - Gewisse Ähnlichkeiten durchaus vorhanden...), in dem alle so schnell laufen können wie der Wind (und manche noch schneller).
Weil der General verwundet wird, zieht der Sklave die rote Rüstung an, tötet den König und rettet die Prinzessin, die sich natürlich prompt in ihn verknallt. Aber sie denkt ja, das wäre der General. Und der General (wie gesagt: hinterfotzig!) läßt sie natürlich in dem Glauben.
Naja, am Schluß großes Showdown, General tot, Nordenfürst tot, Attentäter tot, Sklave halbtot... Zeit zurückgedreht (ein Schlupfloch gibt's ja immer) und das Ganze nochmal von vorn.... Aber da ist der Film dann aus.

Nee, doch! Man kann der Geschichte sogar einigermaßen folgen, auch wenn diese chinesischen Geschichten ja schon mal a priori für uns schwer verständlich sind. Wenn dann von den Weinsteins auch noch über 20 Minuten heraus geschnitten werden, macht es das nicht unbedingt einfacher. Aber mit ein bißchen gutem Willen klappt das Verständnis!

In Amazon schrieb einer der Kritiker: "Wooooooow! FARBEN!!!" - Und das bringt's doch recht gut auf den Punkt. An die übernatürlichen Superkräfte der Akteure in chinesischen Martial-Arts-Filmen werde ich mich wohl nie so recht gewöhnen können. Aber immerhin gibt's hier schöne, opulente Bilder in knalligen Bonbonfarben. Deshalb verbietet es sich eigentlich, den Film auf DVD zu schauen, es sei denn, man hätte einen Beamer zuhause stehen. Auf meinem 52-cm-Monitor kommt die Pracht nicht so ganz rüber. Wirklich nicht!
Das Martial-Arts-Ballett ist sehenswert choreographiert. Die Special-FX dagegen eher läppisch, wobei sie doch eine gewisse Computerspiel-Ästhetik haben. Die musikalische Untermalung (vom Frankfurter Klaus Badelt, der spätestens seit "Fluch der Karibik" keine unbekannte Größe mehr ist) ganz nett und unaufdringlich.

Insgesamt fand ich ihn trotz aller Schwächen aber durchaus kurzweilig und sehenswert. Große Leinwand wäre besser gewesen. Also fünf Kampf-Fächer:



Freitag, 15. Juni 2007

Little Shop of Horrors

1960 drehte Roger Corman in kürzester Zeit das B-Movie "Little Shop of Horrors", das inzwischen zu einem Klassiker geworden ist. (Übrigens ist darin Jack Nicholson in seiner ersten Rolle zu sehen; als masochistischer Patient des sadistischen Zahnarzts)

1982 machten Alan Manchen und Howard Ashman daraus ein Musical.

1986 verfilmte schließlich Frank Oz (Muppets & Yoda) das Musical mit hochkarätiger Besetzung bis in die kleinsten Nebenrollen: Rick Moranis in der Hauptrolle als Seymour, Vincent Gardenia als sein Chef, Mr. Mushnik, Steve Martin als sadistischer Zahnarzt, Bill Murray als masochistischer Patient, James Belushi als Journalist usw.

Die Story: Der Waise Seymour lebt im Keller des Blumenladens von Mr. Mushnik. Er ist total verliebt in seine Kollegin Audrey, für die er sich aber zu schade hält. Audrey dagegen trifft sich mit einem sadistischen Zahnarzt, der sie ständig verprügelt; aber sie denkt, sie hätte nichts besseres verdient.
Die Geschäfte im Laden laufen schlecht, bis Seymour eine seltsame Pflanze ins Schaufenster stellt, die er auf dem chinesischen Markt gefunden hat und "Audrey II" getauft hat. Plötzlich strömen die Kunden in den Blumenladen.
Aber Audrey II zeigt schon bald gesundheitliche Schwächen. Seymour versucht sich an allen ihm bekannten botanischen Tricks, um sie aufzupeppeln, aber nichts scheint zu helfen. Bis er sich schließlich aus Versehen an Rosendornen ritzt und feststellt, daß das Pflänzchen Appetit auf Blut hat.
Audrey II wächst und gedeiht Dank Seymours Blut. Aber je größer sie wird, umso größer wird natürlich auch ihr Appetit....

Einfach eins der besten, lustigsten und schönsten Musicals. Und weil ich gar nicht sagen kann, welches Lied mir denn nun am besten gefällt, hier einfach einige Links:




Dienstag, 22. Mai 2007

Eine Braut für sieben Brüder

Mal ein Klassiker aus der Liste meiner Lieblingsfilme: "Seven brides for seven brothers". - Einfach köstlich und ein MUSS für jeden Musicalfan!

Sollte den Film (oder zumindest das Musical) wirklich jemand nicht kennen, hier eine kleine Zusammenfassung: Im Jahr 1850 lebt Adam Pontipee (Howard Keel) mit seinen sechs jüngeren Brüdern (praktischerweise kann man sich die Namen gut merken: Benjamin, Caleb, Daniel, Ephraim, Frank & Gideon) auf einer abgelegenen Farm irgendwo in den Bergen im Westen der USA. Er fährt in die Stadt, um Lebensmittel und eine Braut zu besorgen. Tatsächlich findet er Milly (Jane Powell), die einwilligt, mit ihm in die "Abgeschiedenheit" zu gehen. Von seinen Brüdern hat Adam allerdings nichts erzählt...

Natürlich ist Milly erstmal unangenehm überrascht, als sie auf der Farm angelangen. Nicht nur wegen der zahlreichen und verwahrlosten Brüder [Adam: "Das sind Ephraim und Daniel." - Milly: "Wer von Euch ist Ephraim? Und wer Daniel?" - Beide gleichzeitig: "Ich!"], sondern auch wegen der Erkenntnis, daß sie eigentlich nur eine billige Kraft für den Haushalt darstellt.

Nichtsdestotrotz nimmt sie den Kampf gegen den Schweinestall von Haushalt und die innere und äußere Verwahrlosung der Brüder auf. Es gelingt ihr schließlich, annähernd Gentlemen aus den Brüdern zu machen (und nachdem sie erstmal gewaschen und rasiert sind, sehen einige davon tatsächlich recht schmuck aus!). Bei einem Scheunenfest in der Stadt lernen die ledigen Brüder dann jeweils Damen ihres Herzens kennen - und entführen diese des nächtens klammheimlich...

Ein Musical aus den Anfängen von Cinemascope.... und da damals (1954) noch nicht alle Kinos mit der neuen Technik ausgestattet waren, mußte jede Szene zweimal gedreht werden: Einmal für Cinemascope, einmal in der damaligen Standard-Technik. Letztere kam allerdings nie in die Kinos.

Wunderbar schnulzige Musik (die seinerzeit in der deutschen Fassung gleich mitsynchronisiert wurde, wie es damals halt üblich war. Also unbedingt im Originalton anschauen, zumindest die Lieder. Obwohl "Iiiiiiiiiiiiich bin ein einsames Mooooooooond-kalb!" auf Deutsch auch seinen Reiz hat). Farbenprächtige Studio-Kulisse. Witzige Dialoge. Sehr gute Choreographie und entsprechend schöne Tanzszenen (vor allem natürlich beim Scheunenfest).

Und wer sich spätestens seit "To Wong Foo..." fragte: "Wer zum Teufel ist eigentlich Julie Newmar?" - Hier hat sie eine Nebenrolle (Dorcas) gespielt; damals noch unter dem Namen Julie Neumeier. Später wurde sie bekannter als Catwoman in der Batman-TV-Serie mit Adam West.

Die DVD bietet übrigens noch jede Menge Extras und Hintergrundinformationen. Für Musical-Fans lohnt sich die Investition von knapp 12.- € auf jeden Fall.

Und ich schau mir alle halbe Jahr mal meine Lieblingsszenen an: Die Ankunft von Milly, der nächste Morgen, das Scheunenfest, den Liebeskummer, die Entführung, die Geburt, der Frühling und den Schluß. Macht immer wieder gute Laune. Und langweiligere Lieder kann man zum Glück ja vorspulen.

Donnerstag, 17. Mai 2007

Idioten

Tja, sowas passiert, wenn man einen Film beim online-DVD-Verleih eigentlich wegklicken will, dann aber aus Versehen auf "leihen" klickt, ohne es zu merken. Nun kam er auch tatsächlich mit der Post, und da habe ich ihn mir halt mal angesehen. Und es nicht bereut!

Hand hoch: Wer kennt "Dogma 95"? - Okay, kein Grund sich zu schämen; bis vorgestern hatte ich davon auch noch nichts gehört (Batz, Du kannst die Hand jetzt wieder runternehmen! Cali, Du auch!).
Also, erstmal etwas Bildung bei Wikipedia nachholen. - Ist ja mal ganz interessant, klingt mir aber doch etwas zu sehr nach dem Beuys'schen "Jeder Mensch ist ein Künstler!" umgewandelt in "Jeder Mensch ist ein Filmemacher!". Dabei gab's doch 1995 YouTube noch gar nicht, wo jeder Trottel sich für einen Filmschaffenden halten darf.
Soll nun nicht heißen, daß Lars von Trier keiner wäre. - Na, wieder ganz ehrlich: Außer dem Namen, einigen Titel und ein paar Ausschnitten aus "Dancer in the Dark" kannte ich bis dato eigentlich nichts von ihm; kann das also nicht beurteilen.

Der dänische Film "Idioterne" ist also nun ein Film mit dem Prädikat "Dogma 95". - Erstmal sehr gewöhnungsbedürftig, vor allem der dokumentarische Stil, der durch den gewollten "Realismus" den Zuschauer verwirrt.
Die Geschichte beginnt mit Karen, über die man die meiste Zeit des Films nicht viel weiß und deren Hintergründe man erst am Schluß erfährt. Sie ißt in einem noblen Restaurant, das sie sich eigentlich nicht leisten kann. Einige Tische weiter sitzen zwei geistig Behinderte mit ihrer Pflegerin. Die 'Idioten' fangen an, etwas auszuticken und belästigen die anderen Gäste. Jeder ist peinlich berührt und fühlt sich unwohl. Nur Karen ist fasziniert. Der Kellner bittet die Pflegerin, das Restaurant mit ihren Schützlingen zu verlassen. Einer der Behinderten hält Karen am Handgelenk fest, so daß sie notgedrungen mitkommen muß, was ihr aber nichts ausmacht.
Als sie letztlich im Taxi sitzen, stellt sich heraus, daß die beiden 'Idioten' gar nicht behindert sind. - Und so landet Karen bei einer Gruppe von (vorwiegend) Akademikern, die mehr oder weniger aus der Gesellschaft ausgestiegen sind und sich damit vergnügen (?), draußen und teilweise auch unter sich einfach die inneren Idioten heraus zu lassen und "auf gaga zu machen".

Wie gesagt: Gewöhnungsbedürftig. Und verwirrend. Ungutes Gefühl in der Magengegend. Die Frage: "Darf man das? Darf man sich über geistig Behinderte lustig machen?", aber dann wieder die Frage: "Machen die sich nun über die geistig Behinderten lustig oder nicht doch eher über die Gesellschaft, die Probleme mit den geistig Behinderten hat?" - Je länger man zusieht, umso klarer wird, daß es sich um letzteres handelt. Denn die Akteure (und man muß sich doch wieder bewußt werden, daß es Schauspieler sind, auch wenn sie sehr viel improvisiert haben) spielen nicht nur die Idioten, sie lassen tatsächlich ihre eigenen, inneren Idioten aus sich heraus. Und das wirkt anscheinend sehr befreiend.

Ich habe selten so mitgelitten, so mit gelacht, so geweint (!) bei einem Film. Und ich hatte große Lust, danach einfach mal ein bißchen "gaga" zu sein. Hab's bis jetzt noch nicht gewagt, sollte ich aber vielleicht mal? Sollte vielleicht jeder ab und zu mal?

Fazit: Sicher keine leichte Kost. Sicher bin ich auch froh, daß sich das nicht für die Kinos durchgesetzt hat. Wenn ich ins Kino gehe, will ich nicht unbedingt den von Dogma 95 angestrebten Realismus sehen, sondern mich eben für die zwei Stündchen gerade aus dieser realen Welt entführen lassen. Aber sehenswert ist dieser Film auf jeden Fall für den interessierten, aufgeschlossenen Zuschauer. Deshalb sieben grinsende Idioten:



P.S.: Auch wenn der eine oder andere nun vielleicht denkt "Jetzt übertreibt er's aber!" --- > Man sollte sich den Film im dänischen Original (mit Untertitel) ansehen! Nicht, daß ich Dänisch verstehen würde; und wahrscheinlich auch die wenigsten von Euch. Aber es gehört einfach zum Authentizismus dazu. Und auf der DVD natürlich auch die Extras anschauen, incl. "Die Gedemütigten" (= das "Making of..." sozusagen).

Mittwoch, 16. Mai 2007

Cabin Fever

Nach "Hostel" wollte ich damals ja irgendwann auch Eli Roth' "Cabin Fever" sehen. Nun war es endlich so weit. Aber wie schon befürchtet: Ich hatte nichts versäumt.

Da zieht also wieder mal eine Bande Halbwüchsiger - einer nerviger als der andere - wieder mal in den Ferien in eine wieder mal einsame Waldhütte und wieder mal taucht etwas Böses auf (diesmal ein Virus, das zuerst die Haut und dann den ganzen Körper zerfrißt) und metzelt wieder mal alle nieder, wobei es wieder mal leichtes Spielt hat, weil sich die Teenies wieder mal äußerst dämlich anstellen.

Die Story (wieder mal!!!) einfach blöde. Und die Schauspieler (w.m.) einfach schlecht. Die Horrorelemente ebenso. Also kann sich das Splatter-Fan-Herz noch nicht einmal daran erfreuen. Lediglich einige witzige Kleinigkeiten (wie das Schild "Do NOT sit next to Dennis!") retten vor der absoluten Katastrophe.

Aber wer sich an den üblichen Schwächen in so vielen dieser Horror-Filme nicht stört, kann ihn sich ruhig mal ansehen. Die Review bei "Badmovies" allerdings ist wesentlich unterhaltsamer als der Film selbst. Möchte ich dringendst empfehlen!

Ansonsten: Vier Hautfetzen!