Donnerstag, 22. März 2007

Alpha Dog

Nach der wahren Geschichte des Johnny Truelove, der es geschafft hat, als jüngster Drogendealer auf die "Most Wanted"-Liste des FBI zu kommen: Ein Jungkrimineller (Johnny Truelove), Sohn eines Drogendealers, will von einem Neonazi 1200 Dollar eintreiben, die dieser ihm schuldet. Als Druckmittel entführt er dessen kleinen, arglosen Bruder, der ihm zufällig über den Weg läuft. Johnnys Clique aus verwöhnten High-Society-Gören soll den Kleinen bewachen. Aber der ist einfach so liebenswert... Und irgendwie läuft die ganze Sache aus den Fugen.

Wenn ein Film mit "Somewhere over the Rainbow" in der Interpretation von Eva Cassidy beginnt, bekommt er schon mal einen Pluspunkt. Wenn der Soundtrack dann passend variiert von HipHop bis zu David Bowie, ergibt das auf jeden Fall schon das erste Smiley.

Für den Film wurde immer wieder mit Schauspielgrößen wie Bruce Willis und Sharon Stone geworben. - Dabei sind die beiden höchstens 5 Minuten im ganzen Film zu sehen und haben so rein gar keine Chance, zu zeigen, daß (im Falle von Mrs. Stone "ob...") sie was können. Diese kleinen Nebenrollen hätte jeder x-beliebige Schauspieler spielen können. Dabei hätte der Film es überhaupt nicht nötig, denn die Leistung der Riege von Jungschauspielern ist schon hervorragend. Überraschenderweise auch Justin Timberlake.

Sehr schön auch, daß die Jungs fast immer in Party-Stimmung sind und deshalb die meiste Zeit oben ohne herumlaufen. Lecker! Emile Hirsch als Johnny Truelove war in "Imaginary Heroes" noch recht goldig; sieht hier aber mit seltsamer Gesichtsmatratze eher ätzend aus und sein übler Charakter, den er spielen muß, macht ihn auch nicht gerade sympathischer. "Angel" Ben Foster steht der American-History-X-Neonazi-Look so rein gar nicht und sein Kopf sieht aus wie der eines bulimischen Gremlins, aber er hat eine geile Figur und spielt großartig. Die beste schauspielerische Leistung - vor allem dem dramatischen Ende zu - liefert zur allgemeinen Überraschung der 18-jährige Anton Yelchin, der das 15-jährige Entführungsopfer spielt. Ich habe am Ende fast mitgeheult...

Zwischendurch stockt der Film leider ein bißchen. Party, Party, Party. Natürlich mit entsprechendem Drogen- und Alkoholkonsum. Sex und "coolen" Sprüchen. Möglicherweise liegt's an meinem Alter, daß mir ein Zuviel an ach so coolen Kids, die einfach keinerlei Manieren haben, mit der Zeit doch ein bißchen auf die Nerven geht? Wahrscheinlich eine Remineszenz an das erwartete Jung-Publikum? Die Story schreitet leider dadurch irgendwie nicht mehr so richtig voran. Eine gewisse Entwicklung zur dramatischen Wende wäre vielleicht besser gewesen als die ständigen Party-Exzesse.

Auf jeden Fall sieben Motherfucker:



Trailer gibt's hier. Deutscher Kino-Start ist heute.



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